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Wienerin: "Unser Park geht in Müll und Fäkalien unter"

Um einen Spielplatz in Simmering ist ein wilder Streit entbrannt. Besucher vermüllen den Park, Anrainer wehren sich – nun greift das Bezirksamt ein. 

Marlene Postl
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Kot, Müll, Essensreste – der Carsonypark im 11. Bezirk wird vollkommen zugemüllt.
Kot, Müll, Essensreste – der Carsonypark im 11. Bezirk wird vollkommen zugemüllt.
Leserreporter

In einer Simmeringer Grünfläche wurde die Rutsche eines Spielplatzes mit Kot beschmiert – "Heute" berichtete. Der unbekannte Täter hinterließ eine vermeintlich bissige Botschaft. Nun meldete sich eine "Heute"-Leserin und Bewohnerin der zugehörigen Wohnanlage, um über die verheerenden Zustände vor Ort zu erzählen. Sie berichtet: Der Park wird täglich von etlichen Fremden belagert und vollkommen vermüllt – Fäkalien inklusive. 

Wenn es nach den Bewohnern der Anlage geht, gehört der umstrittene Spielplatz eigentlich ihnen. Sie trauen sich allerdings nicht mehr, sich dort aufzuhalten, berichtet die Wienerin im Gespräch mit "Heute": "Wenn wir uns auch nur auf die Bänke dort setzen wollen, werden wir angefeindet. Rund zwanzig fremde Menschen halten sich dort jeden Tag mit ihren Kindern auf. Das wäre an sich kein Problem. Aber die Leute verunreinigen alles."

Wienerin suchte direktes Gespräch, wurde beschimpft

Essensreste, Plastikmüll und sogar menschliche Ausscheidungen sollen die Besucher zuhauf im Park hinterlassen. "Der Geruch ist unbeschreiblich", klagt die Wienerin. Sie suchte bereits das direkte Gespräch, wurde allerdings lediglich aufs Gröbste beschimpft. "Die Personen wohnen in Simmering, allerdings laden sie auch gerne ihre Freunde und Verwandten von überall ein. Die kommen dann mit dem Auto und parken Gehwege zu. Es werden regelmäßig sogar Geburtstagsfeste bei unserer Siedlung abgehalten", berichtet die "Heute"-Leserin. 

Nun wissen die Anrainer sich nicht zu helfen. Als letzte Maßnahme wollen sie versuchen, Unterschriften zu sammeln, um den Spielplatz entfernen zu lassen. "Wir können ihn sowieso nicht nutzen, und wenn er weg wäre, hätte sich zumindest der bestialische Gestank erledigt", erzählt die Wienerin traurig. 

Bezirksamt arbeitet bereits an einer Lösung

Das Simmeringer Bezirksamt möchte es nicht so weit kommen lassen. Gemeinsam mit allen zuständigen Magistraten sowie Wiener Wohnen und den Wiener Jugendzentren arbeitet Bezirksvorsteher Thomas Steinhart bereits eifrig an einer Lösung. Im Gespräch mit "Heute" erklärt er, der Park sei grundsätzlich eine öffentliche Anlage und somit für alle benutzbar. Dennoch lässt man die verärgerten Bewohner nicht im Stich. "Wir haben bereits zwei Erstmaßnahmen ergriffen. Einerseits ist das Radfahren in der Wohnhausanlage jetzt verboten. Zusätzlich wurden Sperrpfosten aufgestellt, damit die Wege ncht mehr zugeparkt werden können", berichtet Steinhart. 

Nun arbeite man in enger Kooperation mit den Jugendzentren und der MA 42, um zu eruieren, woran genau das Problem liegt, und eine zufriedenstellende Lösung für die Bewohner sowie auch die Nutzer des Parks zu finden.