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Wienerin gekündigt, weil sie keine Impfung möchte

Obwohl in Wien kein Impfzwang herrscht, verlor eine Pflegerin ihren Job, weil sie den Stich verweigerte. Nun möchte sie niemand mehr einstellen. 

Marlene Postl
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Laura verlor ihren Job, weil sie sich nicht impfen lassen wollte.
Laura verlor ihren Job, weil sie sich nicht impfen lassen wollte.
privat / Ronald Zak / AP / picturedesk.com

Die 41-jährige Laura (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) ist seit rund 18 Jahren im Gesundheitsbereich tätig. Zuletzt arbeitete sie als Pflegerin in einem Heim für alte Menschen. Sie machte ihren Job leidenschaftlich gern – bis sie vor wenigen Wochen gekündigt wurde. Der Grund für ihre Kündigung: Sie möchte sich einfach nicht impfen lassen.

Wienerin trotz akutem Personalmangel gekündigt

"Ich bin keine Impfgegnerin. Ich bin gegen eine ganze Reihe von Krankheiten geimpft. Aber alle Corona-Vakzine, die momentan zugelassen sind, wurden im Schnellverfahren geprüft. Damit fühle ich mich nicht wohl. Obwohl in der Pflege in Wien eigentlich keine Impfpflicht herrschen sollte, wurde mir gesagt, wenn ich mich im Herbst nicht impfen lasse, bin ich weg", erzählt die Wienerin im Gespräch mit "Heute". Die Drohung wurde von der Heimleitung wahr gemacht. In Österreich wird immer wieder über einen akuten Personalmangel in der Pflege geklagt – trotzdem findet Laura nun keinen neuen Job mehr. 

Keine Impfung, kein Job

"Ich habe mich in zig Einrichtungen in Wien beworben. Sobald ich wahrheitsgemäß antworte, dass ich nicht plane, mich bald impfen zu lassen, landet meine Bewerbung im Mülleimer", erzählt die 41-Jährige verzweifelt.

Zukunftspläne hat die Wienerin noch keine. Sie befürchtet, es bleibt ihr nichts anderes, als sich beruflich umzuorientieren. "Es ist traurig. Ich war immer gerne in der Pflege tätig. Geriatrie ist ein Bereich, in dem wenige Leute gerne tätig wären, ich habe es immer geliebt. Ich hoffe, dass ich zumindest außerhalb des Gesundheitsbereichs etwas finde, ohne mich impfen zu lassen", bedauert Laura.