Niederösterreich

"Will Erster werden" – Kampfansage an Rendi und Dosko

Andreas Babler könnte der lachende Dritte im SP-Rennen sein: Gegenüber "Heute" meint er: "Listenplätze sind mir egal, ich will Erster werden." 

Andi Babler so wie er ist: Immer nah dran an den Menschen, hier bei seiner Vorzugsstimmentour durch NÖ.
Andi Babler so wie er ist: Immer nah dran an den Menschen, hier bei seiner Vorzugsstimmentour durch NÖ.
privat

Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler (50), Löschmeister der Feuerwehr und Obmann-Stellvertreter des ASBÖ Traiskirchen-Trumau, könnte bald ein weiteres Amt inne haben: SPÖ-Bundesparteivorsitzender. 

Denn bei der Schlacht der Roten um die Spitze innerhalb der angeschlagenen Partei haben vor allem drei Personen reelle Chancen: Die amtierende Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner, der erste Herausforderer, Burgenlands Landeschef Hans Peter Doskozil, und eben Andreas Babler aus Traiskirchen im Bezirk Baden.

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    Andreas Babler - Pressefoto 
    Andreas Babler - Pressefoto
    SPÖ NÖ

    Mit nur 20 Wahlplakaten war Andi Babler vom letzten Listenplatz bei der NÖ-Wahl im Jänner 2023 in den Vorzugsstimmen-Wahlkampf gezogen, setzte nur auf den persönlichen Dialog, reiste quer durchs Land und holte immens starke 21.273 Vorzugsstimmen, nicht mal 3.000 weniger als Platz-1-Kandidat Franz Schnabl.

    "Mitglieder wissen mehr als Machtstrategen"

    Dass er jetzt wieder am Stimmzettel hinten gereiht ist, kommentierte Andreas Babler am Dienstag so: "Ich stehe dafür, die Mitglieder ernst zu nehmen. Unsere Mitglieder werden unterschätzt, denn die wissen es besser als irgendwelche PR- und Kommunikations- und Machtstrategen, welche Veränderungen es braucht. Ich will mich nicht damit aufhalten, welchen Platz ich auf der Liste habe – siehe eben letzte Landtagswahl."

    Zu den aktuellen Entwicklungen der letzten Tage meinte der Familienvater: "Ich bin nicht angetreten, um mich mit einem Prozess aufzuhalten, den ich nicht einmal mitgestaltet habe und wo in diesem Chaos alle zwei Tage während des Spiels die Spielregeln geändert werden."

    Dass er bei der Präsidiumssitzung am Montag nicht eingeladen war, lässt den Traiskirchner kalt: "Die Menschen brennen doch nicht für Formalismen, sondern für Inhalte. Ich bin nicht Teil der beiden Streitparteien und trete an, um bei der Abstimmung gemeinsam mit den Mitgliedern Erster zu werden und die Partei wieder aufzurichten."

    Andi Babler hatte nach seinem Vorzugsstimmen-Triumph zwar ein Bundesrats-Mandat sowie die Leitung der Reformkommission der Landes-SP bekommen, dürfte aber mit den roten "Almosen" nicht klein zu halten sein. Sein Bundesratsgehalt will er für soziale Einrichtungen spenden.

    Wirbel um Doppel-Gage

    Vor sieben Jahren hatte der SP-Shootingstar jedoch mit seinem Doppelbezug als Stadtchef und Gemeindebediensteter für Wirbel gesorgt: 11.300 Euro brutto im Monat hatte er bezogen – gesetzlich OK, moralisch fraglich. Der Stadtchef hatte dahinter eine Schmutzkübelkampagne der FPÖ wegen seiner Pro-Asylhaltung gesehen – alles dazu hier