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Williams verliert Skandal-Finale nach Schiri-Kritik

Heute Redaktion
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Tennis-Superstar Serena Williams rastete im Finale der US Open völlig aus und legte sich mit dem Referee an – Drohungen, Tränen, Punkteabzug inklusive.

Naomi Osaka hat sensationell die US Open bei den Damen gewonnen, doch der Triumph der 20-jährigen Japanerin wurde von einem der größten Tennis-Skandale der jüngsten Vergangenheit überschattet. Ihre Finalgegnerin Serena Williams legte sich mit dem Schiedsrichter an, weinte, schimpfte und bekam sogar einen Strafpunkt aufgebrummt.

Die junge Japanerin war schon im ersten Satz die bessere Spielerin gegen die 36-Jährige Williams. Serena war nach dem 2:6 verärgert und verlor im Verlauf der Partie komplett die Nerven. Im zweiten Satz (beim Stand von 1:0 für Williams) wurde sie vom Schiedsrichter wegen unerlaubten Coachings verwarnt.

Serena stellte Referee Carlos Ramos zur Rede, verlangte eine Entschuldigung vom Portugiesen: "Ich betrüge nicht, um zu gewinnen. Lieber verliere ich!" Die Fans in Flushing Meadows jubelten der Lokalmatadorin zu.



"Würde niemals schummeln!"


Bei der nächsten Spielunterbrechung redete Williams weiter auf den Schiedsrichter ein: "Ich würde niemals schummeln, ehrlich!"

Nachdem Osaka unter den Buhrufen des Publikums das Re-Break zum 3:2 gelang, zuckte Williams komplett aus. Der Referee verwarnte sie abermals wegen illegalen Coachings, dann zertrümmerte sie ihren Schläger. Williams tobte: "Ich habe eine Tochter. Ich habe noch nie in meinem Leben geschummelt! Sie schulden mir eine Entschuldigung."

Beim Stand von 4:3 für Osaka nahm Williams abermals den Schiedsrichter ins Visier. "Du wirst nie, nie, nie mehr ein Spiel von mir leiten, solange du lebst", drohte sie unverhohlen."Du bist ein Lügner! Wann wirst du mir eine Entschuldigung geben? Du schuldest mir eine Entschuldigung! Sag es! Sag, dass es dir leid tut! Du hast mir einen Punkt gestohlen. Ein Dieb bist du also auch!"

"Nur weil ich eine Frau bin"



Diese Unterstellung konnte Ramos wiederum nicht auf sich sitzen lassen, er sprach die dritte Verwarnung aus, Williams kassierte das Straf-Break zum vorentscheidenden 3:5 aus ihrer Sicht. "Das ist nicht fair, das ist nicht fair", schrie sie stotternd. "Nur, weil ich eine Frau bin."

Williams ließ die Oberschiedsrichter antanzen, erklärte immer wieder, dass sie keine Betrügerin ist. Geholfen hat ihr das nichts, die Partie wurde fortgesetzt, nach 79 völlig verrückten Minuten siegte Osaka mit 6:2, 6:4. Unter Tränen entschuldigte sich die Japanerin, die in den USA lebt und trainiert, beim Publikum: "Ich weiß, dass alle für sie waren. Es tut mir leid, dass es so enden musste."

Williams-Trainer gesteht unerlaubtes Coaching ein



Doch das Drama war damit noch nicht vorbei. Williams gratulierte Osaka zwar artig ("Sie hat großartig gespielt. Gebt jedem die Anerkennung, die er verdient hat. Lasst uns positiv bleiben, wir werden das überstehen"), doch kurz darauf gestand ihr Trainer, dass er sie wirklich unerlaubt gecoacht hatte. Allerdings soll Williams das nicht mitbekommen haben und außerdem soll auch Osakas Trainer von der Tribüne aus Anweisungen gegeben haben.

Davon wollte Williams bei der Pressekonferenz nach der Partie aber nichts wissen – sie blieb bei ihrer Version und verneinte ein unerlaubtes Coaching konsequent. "Ich könnte hier nicht sitzen und nicht sagen, dass er ein Dieb ist, denn ich denke, er hat mir ein Spiel weggenommen", schäumte sie vor Wut und warf Referee Ramos auch noch Sexismus vor: "Er hat noch nie einem Mann ein Spiel weggenommen, weil er 'Dieb' gesagt hat."

Hier die Pressekonferenz von Williams:

(Heute Sport)