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Wirre Sanktion: Serie A sperrt Rassismus-Opfer

Heute Redaktion
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Bild: Getty Images

Sulley Muntari wurde beim Spiel mit Pescara in Cagliari von den gegnerischen Fans rassistisch beleidigt, vom Schiri ignoriert und nun auch noch gesperrt.

Der Ghanaer Sulley Muntari lag mit seinem Team bei Cagliari mit 0:1 in Rückstand, als er von den Heim-Fans rassistisch beleidigt wurde. Muntari ging zum Schiedsrichter, beschwerte sich. Der zeigte ihm kurzerhand die Gelbe Karte und empfahl ihm, die Schmäh-Rufe zu ignorieren.

Der Ghanaer wollte das nicht akzeptieren, verließ in der 89. Minute des Spiels aus Protest das Spielfeld. Eine verständliche Reaktion, die große Wellen schlug. International wurde über Muntari und seinen frühen Abgang gegen Cagliari berichtet.

Sperre für Zeichen gegen Rassismus

Wie reagiert die Liga auf diese Negativ-Werbung? Auf die wohl schlechteste Weise, die möglich war. Cagliari kam straffrei davon, obwohl bei vergleichbaren Übergriffen bereits gegen andere Serie-A-Teams Strafen verhängt wurden. Als Draufgabe wurde Muntari nun für ein Spiel gesperrt, weil er unangemeldet das Spielfeld verlassen hatte.

Nun schaltet sich die internationale Spielergewerkschaft (FIFPro) ein. Sie will, dass der Fall untersucht wird und setzt sich für Muntari ein. Möglicherweise kann Munari seiner Sperre dadurch entkommen. Der größte Schaden ist aber längst angerichtet. Mit dieser Reaktion versäumte die Serie A eine Chance, sich mit Bestimmtheit gegen Rassismus einzusetzen. (SeK)

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