Niederösterreich

Wirt: "Karfiol statt Kohl, aber ohne Öl geht nix"

Waren sind teuer oder nicht verfügbar, Energie kaum noch bezahlbar. In der Gastro versucht man verzweifelt, die Kosten nicht an Gäste weiterzugeben.

Isabella Nittner
Oliver Pobaschnig führt das "Wirtshaus Oliver" in Wolfsgraben erfolgreich. Doch die derzeitige Situation bereitet ihm Kopfzerbrechen.
Oliver Pobaschnig führt das "Wirtshaus Oliver" in Wolfsgraben erfolgreich. Doch die derzeitige Situation bereitet ihm Kopfzerbrechen.
Wirtshaus Oliver

Fragt man Gastronomen, wie es ihnen derzeit geht, erntet man Kopfschütteln, Schnaufen oder ein müdes Lächeln. Denn: Für die Wirte dieses Landes scheint die Situation aussichtslos.

Alles teurer geworden

Die Strom- und Gaspreise, die beim Betrieb von Küche und Heizung in den meisten Restaurants anfallen, sind kaum noch bezahlbar. Viele Lebensmittel sind aufgrund von Lieferengpässen entweder massiv teurer geworden oder erst gar nicht erhältlich.

Lieferanten mussten mit den Preisen ebenfalls in die Höhe gehen, um Inflation und die extremen Sprit-Kosten zu decken.

"Gäste kommen nicht mehr"

Ein ganzer Berg an Mehrkosten, den die Gastronomen derzeit zu stemmen haben – diese Mehrkosten können sie aber nicht 1:1 an die Gäste weitergeben. "Wenn ich teurer werde, werden das die Gäste verstehen, aber sie kommen trotzdem nicht mehr, weil sie es sich nicht mehr leisten können, bei mir essen zu gehen", sagte schon Szene-Wirt Niki Neunteufel im "Heute"-Gespräch.

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    Das Wirtshaus Oliver in Wolfsgraben ist ein Geheimtipp für Kulinarik-Fans.
    Das Wirtshaus Oliver in Wolfsgraben ist ein Geheimtipp für Kulinarik-Fans.
    Wirtshaus Oliver

    Oliver Pobaschnig, Betreiber des "Wirtshaus Oliver" in Wolfsgraben (Bezirk St. Pölten-Land), bringt es ebenfalls auf den Punkt: "Ich versuche bis Ende September mit den Preisen stabil zu bleiben, aber ich muss die Preissteigerungen irgendwie an die Kunden weitergeben, sonst ist mein Betrieb ja nicht wirtschaftlich."

    Kreativität gefragt

    Und: "Ich kann vielleicht bei der Essenszubereitung Karfiol statt Kohl nehmen oder von teurem Rinderfilet auf der Karte absehen, aber beispielsweise auf Öl kann ich nicht verzichten."

    Speiseöle und Frittierfette werden bei Großhandels-Ketten bereits seit mehreren Wochen rationiert, viele Gastronomen kommen mit der limitierten Menge aber kaum aus, ohne dass die Qualität leidet. Zudem hat sich der Preis vervielfacht.

    "Ich kann Karfiol statt Kohl nehmen, aber auch Öl kann ich nicht verzichten!"

    Pobaschnig baut bereits seit Jahren sein eigenes Gemüse an, auch Tiere hält er selbst – sein "Gansl" ist beispielsweise weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt.

    Gäste locken

    "Das macht das Kraut aber auch nicht fett", resümiert er. Alles in allem zeichnet er ein düsteres Bild: "Ich glaube nicht, dass sich das wieder fängt."

    In der Zwischenzeit versucht er mit Events und Veranstaltungen wie dem "Indian Summer", Brunch am späten Vormittag und einem eigenen Markt im weitläufigen Restaurant-Garten zu punkten.

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com