Wirtschaft

WKÖ schlägt Alarm: "Wasser steht bis zum Hals"

Die Wirtschaftskammer berichtet von dramatischen Zuständen bei vielen Betrieben, die die Teuerung nicht mehr stemmen können.

Tobias Kurakin
Die Energiepreise explodieren.
Die Energiepreise explodieren.
picturedesk.com; iStock

Die Teuerungswelle nimmt nicht ab. Immer mehr Menschen im Land sind von den hohen Preisen betroffen. Neben den Kundinnen und Kunden sind aber auch Unternehmen immer mehr in Bedrängnis. Nun schlägt die Wirtschaftskammer Alarm und legt die Gefahr für Gewerbe und Handwerk offen.

Bäcker: "Er wird irrsinnig kritisch werden"

"Vor allem die hohen Energiepreise sind derzeit ein großes Problem für die Unternehmen. Uns erreichen derzeit laufend dramatische Hilferufe: Vielen unserer klein- und mittelständischen Betriebe steht das Wasser bis zum Hals“, warnt Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer.

Kurt Mann, der über 84 Bäcker Filialen in Wien und Niederösterreich betreibt, spricht davon, dass er mittlerweile 1,8 Millionen Euro mehr Energiekosten zahlen müsse. "Es wird irrsinnig kritisch werden", klagt der Bäcker im Gespräch mit dem Ö1-Mittagsjournal.

Zusätzlich zu den Energiekosten sind die Preissteigerungen in anderen Bereichen ebenfalls eine große Belastung für den Bäcker. Zucker habe sich demnach kurzzeitig zunächst um 55 Prozent und dann wieder um 20 Prozent verteuert. Auch Verpackungsmaterial ist im Preis gestiegen.

Verzweiflung ist riesig

Auch in anderen Unternehmen ist die Verzweiflung teils riesig. Ein kleiner Fleischereibetrieb aus Oberösterreich mit angeschlossenem Verkaufsgeschäft, der bisher 15.000 Euro Energiekosten pro Jahr hatte, soll jetzt dafür 95.000 Euro aufbringen. Dieser Mehraufwand sei über die Theke unmöglich zu verdienen, eine Schließung steht im Raum.

Obwohl in manchen Branchen die Auftragslage gut ist, bleibt aufgrund der hohen Kosten nicht mehr viel Geld über. Die Spritpreise haben demnach die Transportkosten ansteigen lassen, während die Energiekosten die Produktion oft unbezahlbar machten.

Schrei nach Hilfen

"Diese Belastungen sind unverschuldet und unausweichlich. Wir brauchen jetzt eine rasche Entlastung und einen Energiekostenzuschuss, von dem jeder Betrieb profitieren kann, der von diesen massiven Steigerungen betroffen ist“, fordert Scheichelbauer-Schuster.

Die Branchenvertreterin wünscht sich nun, dass sich die Regierung ein Beispiel an den Nachbarländern nimmt und hier mit der Förderungspolitik nachzieht. Zuletzt wurde auch der Ruf laut, dass die von WIFO-Chef Gabriel Felbermayr ausgearbeitete Stromrechnungsbremse auch auf Unternehmen angewendet wird. Der Experte erteilte dieser Forderung jedoch eine Absage und verwies darauf, dass Betriebe die hohen Energiekosten mittels Preissteigerung kompensieren könnten.

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