Auf der gerade einmal 0,3 Quadratkilometer große Insel Ošljak in der Nähe von Zadar werden die Touristenmassen zu einem größeren Problem. "Der Höhepunkt war, als vor ein paar Tagen ein Fremder ins Haus kam und fragte, wo die Toilette ist", erzählt eine Inselbewohnerin gegenüber dem kroatischen Nachrichtenportal "24sata".
Jeden Tag bringen mehrere Ausflugsboote bis zu 1.000 Urlauber auf die kroatische Insel mit rund 50 Einwohnern. Massen, die nicht nur Müll und Fäkalien hinterlassen, sondern auch durch private Gärten laufen und Gemüse pflücken.
Ošljak verfügt über keine touristische Infrastruktur. Es gibt keine öffentlichen Toiletten, kein Trinkwasser und keine Geschäfte – lediglich ein privates Restaurant. Die Insel kann die Touristenmassen daher nicht bewältigen.
"Wir sind nicht gegen Touristen", erklärt Mihovil Valčić, Gemeinderat und Sprecher der Inselbewohner. Doch die Boote würden illegal in dem geschützten Gebiet ankern. "Wir sind nur zwei Stufen vom Nationalpark entfernt." Die Adria-Insel ist seit 40 Jahren als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Die Bewohner fordern deshalb seit Monaten einen Managementplan für das Schutzgebiet und eine strenge Regulierung der Bootsankünfte. Bis dahin wollen sie jeden Touristenansturm verhindern.