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Wolfgang Loitzl tritt überraschend zurück

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Wolfgang Loitzl hat am Samstag im Rahmen des Weltcup-Skifliegens am Kulm seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Der Sieger der Vierschanzentournee 2009, mehrfache Weltmeister und Olympiasieger will sich nun seiner Familie widmen.

"Die Entscheidung ist über die letzten Wochen gereift. Ich möchte meinen Schritt in die Skisprung-Pension bekanntgeben. Es ist vom Gefühl, Kopf Verstand der richtige Zeitpunkt", so begann Loitzl die am Samstag spontan einberufene Pressekonferenz. Der in drei Tagen 35-Jährige fand in dieser Saison nicht auf die Erfolgsspur und wurde nicht für die Vierschanzentournee nominiert. "Die Erfolglosigkeit ist der Hauptgrund", begründete "Wuff" seine Entscheidung. "Die letzten Wochen waren sehr schwierig. Es ist nicht in die richtige Richtung gegangen."

Während der Vierschanzentournee traf er die Rücktrittsentscheidung. "Ich habe in der Pause gemerkt, dass der Biss nicht mehr vorhanden ist, um Leistung zu bringen", so der Steirer am Fuße der Kulm-Flugschanze. "Ich bin froh, dass ich nicht mehr runter muss", meinte der Weltmeister auf der Normalschanze von 2009.

Der perfekte Sprung

Rückblickend so Loitzl, sei der Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee "das Schönste, was ich als Springer erleben durfte". 2009 gelang ihm außerdem bei seinem Sieg in Bischofshofen der perfekte Sprung mit fünfmal Note 20. Erst Tage zuvor hatte er in Garmisch-Partenkirchen nach 222 erfolglosen Versuchen seinen ersten Weltcup-Bewerb gewinnen können. Insgesamt gewann Loitzl vier Weltcup-Springen (alle innerhalb von zwei Wochen 2009) sowie acht Team-Goldmedaillen.

Über seine Zukunft hat Loitzl "noch keine Pläne gemacht. Ich war bis vor drei Tagen, wie ich die Entscheidung getroffen habe, Sportler. Ich habe über die Jahre einiges in den Hintergrund schieben müssen, wie Familie und Kinder. Jetzt bietet sich die Möglichkeit, Zeit mit ihnen zu verbringen und die letzten Jahre nachzuholen, denn in ein paar Jahren werden sie mich nicht mehr brauchen. Ich war seit 20 Jahren mit Skispringen unterwegs, ich brauche jetzt Zeit und möchte mein Privatleben genießen", erklärte der 34-Jährige mit glasigen Augen.