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Wollte Jörg Haider Kärnten-Sieg gegen SV Ried kaufen?

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures/ Andreas Troester

Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren wegen Bestechung gegen Ried-Trainer Oliver Glasner eingestellt. Grund dafür ist, dass manche an der versuchten Spielmanipulation beteiligten Verdächtigen, wie der ehemalige Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider, tot sind.

Die Staatsanwaltschaft hat das eingestellt. Grund dafür ist, dass manche an der versuchten Spielmanipulation beteiligten Verdächtigen, wie der ehemalige Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider, tot sind.

Zwei Runden vor dem Ende der Saison 2007/08 stand der damals von Frenkie Schinkels betreute Retortenverein Austria Kärnten am Abgrund. Nur drei Punkte vom Abstiegsplatz entfernt, das von Jörg Haider in Pasching teuer erworbene Spielzeug schien in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Es stand das Heimspiel gegen die SV Ried am Spielplan.

Vor dem Duell soll sich laut "Oberösterreichischen Nachrichten", die sich auf den ermitteltenden Staatsanwalt Alois Ebner berufen, Folgendes zugetragen haben: Kärnten-Kicker Adam Ledwon traf sich mit Ried-Profi Ernst Dospel zu einem Gespräch in Linz. Dort soll der Pole den Ex-Teamspieler gefragt haben, ob man dieses Spiel "kaufen" könne. Ledwon bot 50.000 Euro pro Spieler, sollten die Innviertler absichtlich verlieren.
Dospel konfrontierte danach die beiden Mitspieler Glasner und Herwig Drechsel. Alle drei lehnten das Angebot allerdings ab. Außerdem behielten sie die Informationen für sich, um keinen unnötigen Wirbel in die Mannschaft zu bringen. Das Spiel endete 0:0, und die Klagenfurter fixierten zugleich den Klassenerhalt, weil Wacker Innsbruck daheim gegen SV Mattersburg mit 0:5 unter die Räder kamen. Danach gab es keinen weiteren Kontakt mehr zwischen Ledwon und der SV Ried. Nicht einmal zwei Monate nach dem Spiel wurde Ledwon von seinem Mitspieler Patrick Wolf erhängt in seiner Wohnung gefunden.

Was hatte Haider damit zu tun?

Doch woher hatte Ledwon das viele Geld? Laut Staatsanwaltschaft war die Wettmafia nicht involviert. Somit kann es nur um Vereinsinteressen gegangen sein. Ledwon soll Dospel gesagt haben, das Geld käme von höchster Stelle. Laut "News" soll Haider, der ebenfalls nur wenige Monate nach dem 0:0 verstarb, den Polen mit dem unmoralischen Angebot losgeschickt haben.

Die Staatsanwaltschaft will das nicht bestätigen. Sie befragte aber Schinkels und den damaligen Klubmanager Mario Canori, die aber beide angaben, dass dieser Vorfall hinter ihrem Rücken passiert sei. Für die Staatsanwaltschaft ist der Fall damit abgeschlossen. Das Verfahren gegen alle Beteiligten wurde eingestellt.