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Wort-Fehde zwischen Red Bull und Mercedes

Heute Redaktion
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Seit dem "Test-Gate" gehen im Formel-1-Fahrerlager zwischen Red Bull und Mercedes die Wogen hoch. Auch knapp zwei Wochen nach dem Urteil durch die FIA ist die Angelegenheit noch nicht vom Tisch. Gegenseitige Sticheleien stehen auch im Vorfeld des Grand Prix von Großbritannien an der Tagesordnung.

Seit dem "Test-Gate" gehen im Formel-1-Fahrerlager zwischen Red Bull und Mercedes die Wogen hoch. Auch knapp zwei Wochen nach dem ist die Angelegenheit noch nicht vom Tisch. Gegenseitige Sticheleien stehen auch im Vorfeld des  Grand Prix von Großbritannien  an der Tagesordnung.

Seit Red Bull und Ferrari den Konkurrenten bei der FIA wegen des geheimen Reifentests angezeigt haben, geht es rund. Im Endeffekt kam Mercedes wider erwarten glimpflich davon - oder auch nicht: Bei einem harten Urteil wären die "Silberpfeile" vielleicht aus der Formel 1 ausgestiegen. Das war wohl einigen zu riskant.

"Bullen" präsentierten Dossier

Red Bull sparte nicht mit Kritik an dem Urteil. Der österreichische Rennstall belastete Mercedes während des Verfahrens schwer. 18 Seiten umfasste angeblich die Expertise, die Red Bull dem FIA-Tribunal zustellte. 162 WM-Punkte Abzug habe der selbst oft als Grenzgänger in Regelfragen aufgefallene Vettel-Arbeitgeber gefordert, berichtete das Fachblatt "Auto, Motor und Sport".

Die tatsächliche Strafe verspottete Red-Bull-Teamchef Christian Horner als "verwirrend milde". Das ärgert Mercedes mächtig. "Die Sperre für den Nachwuchstest ist eine harte, aber faire Strafe", sagte Boss Brawn. Die "Silberpfeile" können die Angriffe von Red Bull nicht nachvollziehen. Vor allem da man in der WM noch immer hinter dem Dreifach-Champion liegt.

Wolff greift Red Bull an

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ging nun in die Offensive: "Dauerhaft ist es nicht akzeptabel, dass ein Brausehersteller 100.000 Mercedes-Benz-Mitarbeitern vor der Nase herumfährt. Es gibt für mich eine Grenze, und die wurde von Red Bull überschritten. Ich habe es im Sport und in meinen 20 Jahren in der Wirtschaft noch nie erlebt, dass jemand so auftritt."

Red-Bull-Motorsportdirektor Helmut Marko reagierte genervt auf die Sticheleien. "Solche unqualifizierten Äußerungen ignorieren wir nicht einmal - wortwörtlich bitte!", sagte der Grazer im Interview des "Tagesspiegel am Sonntag". Und antwortete dennoch in Richtung Mercedes: "In Österreich sagt man, Neid muss man sich hart verdienen."