Neuer Fake-Doc aufgeflogen

"Wurde bei OP entstellt" – Beauty-Pfusch in Wien

Hat Wien einen neuen Skandal rund um eine dubiose Schönheits-Chirurgin? Ein Opfer spricht jetzt in "Heute" über seine schmerzhaften Erlebnisse.
17.06.2025, 21:01
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Illegal durchgeführte Operationen, Körperverletzung, unterlassene Aufklärung, nicht genehmigte Videoaufnahmen: In einer Wiener Ordination im noblen Döbling sollen einige Personen in dubiose Machenschaften verstrickt sein.

Ein "Heute"-Leser erhebt jetzt schwere Vorwürfe gegen eine vermeintliche Ärztin aus Georgien: Laut Andreas (Name von der Redaktion geändert*) soll dort die Frau illegale Beauty-Operationen durchführen. Auch er sei der Fake-Doktorin auf den Leim gegangen. Mit schmerzhaften Folgen, wie er berichtet.

Keine Rechnung, bewusstlos betäubt

Eigentlich wollte Andreas* in der Privatordination lediglich eine Infusionstherapie durchführen. Von dieser versprach sich der Wiener mehr Energie, Immunität und Wohlbefinden. Vor Ort kam der Mann mit der Rezeptionistin ins Gespräch und erzählte der Angestellten, dass er auch Interesse an einer Augenlidstraffung hätte.

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Prompt kam das verlockende Angebot: Für rund 2.500 Euro würde Andreas die Behandlung problemlos und ohne Wartezeiten erhalten. Der Wiener nahm dieses an – doch schon bei der Ausstellung der Rechnung gab es erste Probleme.

Patient wollte wach bleiben

Mit der Ausstellung der Rechnung musste sich Andreas immer wieder gedulden. Letztendlich bekam er diese nie. Bei der Bezahlung fertigte als Beweis ein kurzes Video an, das "Heute" vorliegt.

Andreas selbst stimmte dem Eingriff nur unter einer Lokalanästesie zu. Doch auch hier kam es anders, als ursprünglich ausgemacht. "Eine Frau, angeblich Ärztin, reichte mir ein Getränk, das ein Schmerzmittel sein sollte. Nach dem Trinken verlor ich das Bewusstsein", beschreibt der Wiener das Erlebte in einer Sachverhaltsdarstellung, die mittlerweile der Staatsanwaltschaft Wien vorliegt.

Ohne seiner Zustimmung soll Andreas also zur Bewusstlosigkeit betäubt worden sein. "Ich hätte den Eingriff nur unter lokaler Betäunung durchführen lassen", versichert der Geschädigte im "Heute"-Talk.

Patient klagt: "Wurde wachgerüttelt"

Stunden später soll Andras heftig wach-geschüttelt worden sein, "während drei Personen um mich standen". "Als ich fragte, was passiert sei, sagte man mir, die OP sei vorbei. Ich erkannte im Spiegel Pflatser an den unteren Augenlidern und war schockiert. Ich hatte nur der Oberlid-OP zugestimmt", so Andreas. Das Kuriose: Unterlidbehandlungen sollen "aufs Haus gegangen sein", während sich der Patient offensichtlich im Tiefschlaf befand. Während des Eingriffs hätten ihn zudem im Raum anwesende Personen gefilmt.

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Andreas suchte nach dem fragwürdigen Eingriff den Kontakt zu der ominösen Ärztin, da er tagelang "geschwächt, verwirrt und emotional überfordert" gewesen ist. Doch auch hier soll der Wiener gekonnt ignoriert worden sein. Ihm blieb also nichts anderes übrig, als eine Strafanzeige zu erstatten.

Der Fall liegt nun bei der Staatsanwaltschaft und die Vorwürfe wiegen schwer: Körperverletzung, unbefugte Heilbehandlung, Datenschutzverletzung durch Videoaufnahme der Operation, gewerbmäßiger Betrug und Verstöße gegen das Ärztegesetz und Steuerdelikte.

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