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Wütender Nadal nennt Paris-Match einen "Witz"

Heute Redaktion
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Bild: Michel Spingler (AP)

An einem wettermäßig neuerlich tristen Tag haben die topgesetzte Serena Williams und Roger Federer problemlos das Achtelfinale der Tennis-French Open in Paris erreicht. Rafael Nadal hingegen stand die Wut ins Gesicht geschrieben.

Williams hat erst sechs Games abgegeben, und auch für den Schweizer war der 6:3,6:4,7:5-Sieg gegen den Franzosen Julien Bennetteau erneut kein echter Test. Mit 91 Minuten hielt sich der Weltranglisten-Dritte bei seinem 57. Sieg in Roland Garros aber immerhin so lange auf dem Platz auf wie bisher noch nicht beim Turnier 2013. Auf den ersten echten Formtest muss Federer also weiter warten. "Ich fühle mich gut, bin entspannt und habe nicht zu viel Energie verloren. Das sind die Voraussetzungen, die es braucht, um hier ein gutes Resultat zu erzielen", erklärte der Schweizer.

Zwischen Federer und seinem 900. Matchgewinn auf der Tour steht nun "nur" noch Gilles Simon. Der als Nummer 15 gesetzte Franzose schaffte nach 1:2-Satzrückstand noch die Wende gegen den Amerikaner Sam Querrey. Federer weiß, was ihn gegen Simon erwartet. Unterschätzen wird er seinen Widersacher nicht, alles andere als ein komfortabler Sieg wäre aber nach der kürzlichen "Demontage" von Rom (6:1,6:2) eine große Überraschung.

"Alle in diesem Raum wissen das"  

Titelverteidiger Rafael Nadal steht wetterbedingt hingegen erst in Runde drei. Nach seinem Dreisatzsieg über den Slowaken Martin Klizan beklagte sich der Spanier vehement über die Spielplangestaltung der Organisatoren, die seiner Meinung nach am verregneten Donnerstag so ziemlich alles falsch gemacht hatten. "Alle in diesem Raum wissen, dass die Ansetzung gestern falsch war", sagte Nadal bei der Pressekonferenz.

"Es kann nicht sein, dass ich als Dritter spielen muss nach einem Männer- und einem Frauen-Spiel, und unsere möglichen Gegner kommen als Zweite an die Reihe. Und heute musste ich nun fast drei Stunden spielen, während mein Gegner in der Garderobe fernsehen konnte. Fair ist das nicht", klagte Nadal und bezeichnete die Spielansetzung als "Witz".

Gemischte Gefühle beim Rest

Unterschiedlich erfolgreich agierten die französischen Hoffnungen der unteren Tableauhälfte. Jo-Wilfried Tsonga blieb im enttäuschenden "Derby" gegen Jeremy Chardy ungefährdet und ist damit weiter ohne Satzverlust. Einen weiteren Sieg gegen Viktor Troicki vorausgesetzt, wäre Tsonga Viertelfinalgegner von Federer. Fast schon im Achtelfinale stand auch Gael Monfils. Dem Wild-Card-Franzosen ging aber auf den letzten Metern der Sprit aus, und er unterlag dem Spanier Tommy Robredo nach fünf Sätzen und vier vergebenen Matchbällen. Irgendwie verständlich, es war Monfils' 13. Spiel in 18 Tagen. "Ich bin einfach nur leer", gestand der Franzose.

Der spanische Routinier Robredo, der ebenfalls lange Zeit an Verletzungen laboriert hatte und schon mit dem Karrierenende spekuliert hatte, darf nun sogar auf das Viertelfinale hoffen. Landsmann Nicolas Almagro ist nicht unschlagbar. Der 2,03 Meter große Kevin Anderson ist nach seinem glatten Dreisatzsieg über den gesetzten Kanadier Milos Raonic der erste Südafrikaner im Achtelfinale der French Open seit Wayne Ferreira 1996. "Viele glauben, Sand liegt mir nicht. Ich spiele aber gerne darauf", sagte Anderson, der jetzt auf den Spanier David Ferrer trifft.