Tierisch dumm

Wieso tötet man den besten Hochwasser-Schutz?

In Oberösterreich dürfen 158 streng geschützte Biber pro Saison getötet werden. Der WWF schüttelt den Kopf, da es sich um eine Schlüsselart handelt.
Heute Tierisch
11.12.2025, 07:30
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Die in Oberösterreich beschlossene Biber-Abschussverordnung zeigt leider wieder, dass man sich über wissenschaftliche Lösungsvorschläge und das EU-Recht hinweggesetzt hat. Demnach dürfen pro Saison nun 158 streng geschützte Biber getötet werden, obwohl der Mensch-Tier-Konflikt auch anders gelöst werden könnte.

„Eine kurzsichtige Tötungs-Politik ist der völlig falsche Weg. Denn der Biber ist eine absolute Schlüsselart, die neue Lebensräume schafft und auch uns Menschen hilft“
Sarah LayendeckerArtenschutzexpertin, WWF Österreich

Petition in vollem Gange

„Nach über hundert Jahren Abwesenheit ist seine Rückkehr ein wichtiger Meilenstein für den Naturschutz – jedoch braucht es langfristige Maßnahmen für ein konfliktarmes Zusammenleben“, sagt Layendecker. Der WWF fordert daher einen sofortigen Tötungsstopp für Biber und verweist auf die laufende Petition "Stoppt die Biber-Tötungen".

Langfristige Lösung

Der WWF rät davon ab, Biber zu töten, und setzt stattdessen auf langfristige Lösungen. Besonders wichtig ist dabei die Ausweitung von Uferrandstreifen. In Oberösterreich wird bisher nur vereinzelt in den Flächenankauf investiert. "Dieses Programm sollte deutlich erweitert werden. Denn rund 90 Prozent aller Konflikte treten innerhalb eines Zehn-Meter-Streifens entlang von Gewässern auf. Ein Ausbau würde viele unnötige Konflikte präventiv entschärfen, einen langfristigen Mehrwert für unsere Natur und den Schutz vor Hochwassern bringen", so die Artenschutzexpertin.

„Der Biber ist ein fleißiger Baumeister und das ist gerade in Zeiten zunehmender Extremwetterereignisse ein großer Vorteil“

Ingenieur für Klimaschutz

Der Biber ist nicht nur ein fleißiger Baumeister, sondern auch ein echter Klimaschützer. Als Ökosystem-Ingenieur sorgt er für wertvolle Feuchtgebiete, die das Wasser in der Landschaft halten. Das hilft, Hochwasser abzumildern und Dürreperioden besser zu überstehen. Die vom Biber geschaffenen Feuchtgebiete speichern außerdem große Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen und bieten vielen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 11.12.2025, 11:18, 11.12.2025, 07:30
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