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Xbox: Ein Game aus Österreich erobert die Welt

Heute Redaktion
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"Ori and the Blind Forest", vom Wiener Erfinder Thomas Mahler, ist ein in Österreich produziertes Spiel von Moon Studios unter Mithilfe von Microsoft, das den weltweiten Durchbruch geschafft hat. Mit toller Grafik - fast schon malerisch - und sensibler Steuerung kann das Game absolut überzeugen. Heute.at hat den Erfinder zum Interview getroffen und das Spiel vorab getestet.

"Ori and the Blind Forest", vom Wiener Erfinder Thomas Mahler, ist ein in Österreich produziertes Spiel von Moon Studios unter Mithilfe von Microsoft, das den weltweiten Durchbruch geschafft hat. Mit toller Grafik - fast schon malerisch - und sensibler Steuerung kann das Game absolut überzeugen. Heute.at hat den Erfinder zum Interview getroffen und das Spiel vorab getestet.

Im neuesten Game-Kracher "Ori and the Blind Forest" geht es um den kleinen Waldgeist Ori. Vor langer Zeit kam Ori in einen Wald und ist dort von einer bärenähnlichen Gestalt aufgezogen worden. Doch plötzlich erschien eines Tages Kuro, ein bösartiges Vogel-Wesen, das Ori’s Mutter entführte. Somit muss der kleine Geist den sterbenden Wald alleine erkunden und wieder alles in Ordnung bringen. Der Entwickler beschreibt die Handlung als Story über das Erwachsenwerden.

Oldschool-Atmosphäre wie in den 1990ern

Bei  "Ori and the Blind Forest" handelt es sich um eine Hommage an 2D-Klassikern aus der 16 Bit-Zeit. Auf seiner Homepage wird „Ori“ als „Metroidvana“-Spiel beschrieben, also einer Mischung aus „Metroid“ und „Castlevania“.

Das Hauptaugenmerk liegt auf den klassischen Platformer-Qualitäten eines Jump’n’Run, mit perfekter und sensibler Game-Steuerung. Die Umgebung im Spiel ist künstlerisch umgesetzt und wirkt schon fast wie handgezeichnet: abwechslungsreiche Hintergründe und sich im Wind bewegende Grashalme im Vordergrund.  Es soll eine Atmosphäre erzeugt werden, wie sie zahlreiche Nintendo-Titel der 1990er-Jahre boten.

Ab dem 11. März 2015 ist das "Jump'n'Run"-Spiel von Thomas Mahler und seinem Team für die Xbox One und den PC erhältlich.

Auf der nächsten Seite finden Sie Thomas Mahler im heute.at-Interview

Heute.at: Herr Mahler, es ist Ihr erstes großes Videospiel. Wie sind Sie denn überhaupt dazu gekommen?

Thomas Mahler:  Also zuerst einmal zu meiner Vergangenheit. Ich habe an der Wiener Kunstschule Bildhauerei studiert und Skulpturen entworfen. Aber ich habe damals auch schon nebenbei angefangen diverse Fantasie-Figuren zu kreieren. Es gab auch diverse Angebote von Disney, aber ich wollte selbstständig sein. Und so kam die Idee vom eigenen Spiel.

Heute.at: Wodurch sind Sie denn für „Ori and the Blind Forest“ inspiriert worden?

Thomas Mahler: Ich wollte eine mitfühlende Geschichte bringen. Dabei bin ich unter anderem von „König der Löwen“ inspiriert worden. Oder ich werde von der Musik inspiriert. Diese plane ich dann in den Soundtrack ein. Als Künstler nimmt man einfach so viel wahr und lässt sich von vielen Sachen bereichern.

Heute.at: Wie entsteht dann aus dem Gedanken ein ganzes Spiel?

Thomas Mahler: Zuerst basteln wir innerhalb weniger Wochen einen kleinen Prototyp. Aber bei diesem Prototypen muss für mich schon alles passen. Grafik, Steuerung und die Geschichte. Mir war vor allem die Steuerung wichtig. Der Spieler soll endlich wieder Spaß an einer guten flüssigen Game-Steuerung haben. Keine Verzögerung mehr. Und dann muss man viele Publisher, wie eben Microsoft, abgeklappert. Die Leute müssen dabei einfach sehen, dass man mit dem Spiel gut Geld machen kann.

Heute.at: Wie lange hat der Weg vom Gedanken bis hin zum fertigen Game gedauert?

Thomas Mahler: Ganze 4 Jahre haben wir an Ori and the Blind Forest gearbeitet. (lacht)

Heute.at: Wie groß ist eigentlich ihr Team, mit dem Sie „Ori“ entwickelt haben?

Thomas Mahler: Im Kernteam sind wir 9 Leute. Ich mag lieber kleine Gruppen. Wenn man in der Geschichte des Menschen zurück schaut, dann waren es immer kleine Gruppen die große Taten vollbracht haben (lacht). In speziellen Fällen ist das Team aber auf 22 Mitlgieder ausgeweitet worden.

Heute.at: Welches Gefühl durchfährt einen, wenn man weiß, dass sein Spiel jetzt um die ganze Welt geht und riesigen Erfolge feiert?

Thomas Mahler: (lacht) Der geilste Moment war eigentlich bei der aller ersten Präsentation des Games. Wir mussten das Konzept ja von Microsoft aus Top Secret produzieren. 4 Jahre später sitzt du dann plötzlich in einem Kinosaal, wo dein Trailer läuft und am Ende schütteln dir auch noch John Thompson und Satya Nadalla, die Microsoft-Bosse, deine Hand und sagen "Danke". Wahnsinn!