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Das Xiaomi 13 Pro im Test – Power-Handy mit Top-Kamera

Xiaomi bringt mit dem neuen Xiaomi 13 Pro ein Top-Smartphone in neuem Design, mit hervorragender Kamera-Ausstattung und jeder Menge Power. Der Test.

Rene Findenig
Xiaomi 13 Pro
Xiaomi 13 Pro
Rene Findenig

Die neue Xiaomi 13 Serie ändert so gut wie alles im Vergleich zu den Vorgängern. Neues Design, neue Technik, neuer Kamera-Partner, neuer Preis. Das Flaggschiff ist dabei das Xiaomi 13 Pro, das den 1 Zoll großen Kamerasensor des Xiaomi 12S Ultra geerbt bekam. Ausgezeichnete Kamera-Leistungen darf man da erwarten. Und auch an anderen Fronten wurde kräftig aufgerüstet, etwa mit der aktuell stärksten Chip-Plattform am Android-Markt, mit einer hervorragenden IP-Zertifizierung und dem äußerst schicken Design. "Heute" hat das Smartphone Xiaomi 13 Pro im Test bereits ganz genau unter die Lupe genommen. 

Das Ding ist groß, richtig groß: Mit 162,9 x 74,6 x 8,38 Millimeter und einem Gewicht von rund 230 Gramm handelt es sich auch bei den Maßen um ein Flaggschiff, wenn auch um ein dünnes und gut in der Hand liegendes. Das Smartphone, das klassisch entweder in Weiß oder Schwarz verkauft wird, besitzt eine neue Keramikrückseite. Die fühlt sich hervorragend an und nimmt auch Fingerabdrücke nicht ganz so leicht an, hält sich aber etwas rutschiger als eine Glasrückseite. Aber: Eindeutig hält das Material Kratzer besser fern. Das Kameramodul ist viereckig ausgefallen, hebt sich etwas aus dem Gerät hervor und wird wiederum von Glas geschützt.

Exzellentes, hochwertiges Smartphone-Design

Das neue Design sieht nun klassisch und schick aus, das Smartphone wirkt optisch extrem hochwertig und wie aus einem Guss. Die abgerundeten Kanten und die samtige Oberfläche sorgen für ein hervorragendes Gefühl beim Bedienen. Zwischen der Rück- und der Vorderseite finden sich ein schmaler Metallrahmen, der aufgrund der exzellenten Verarbeitung beinahe nicht spürbar ist. Auf der Vorderseite findet sich ein riesiges, zu den Seiten hin gewölbtes Display mit einem Finger-Abdruck-Sensor unter dem Glas, der zuverlässig reagiert. Auf der rechten Geräteseite finden sich klassisch die Lautstärke-Wippe und der Power-Button, die linke Seite bleibt formschön frei.

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    Die neue Xiaomi 13 Serie ändert so gut wie alles im Vergleich zu den Vorgängern. Neues Design, neue Technik, neuer Kamera-Partner, neuer Preis.
    Die neue Xiaomi 13 Serie ändert so gut wie alles im Vergleich zu den Vorgängern. Neues Design, neue Technik, neuer Kamera-Partner, neuer Preis.
    Rene Findenig

    An der Unterseite des Smartphones finden sich ein Mikrofon, ein Lautsprecher, der Dual-SIM-Schacht und der der USB-C-Anschluss. Letzter ist einer der Kritikpunkte am Smartphone, denn Xiaomi verzichtet auf einen USB-3.0-Anschluss und schafft so keinen Zugang zu schnelleren Übertragungsgeschwindigkeiten. Vielen Nutzern wird dieser kleine Einschnitt egal sein – und allzu viel mehr Mankos hat das Smartphone dann auch gar nicht mehr zu bieten. An der Oberseite des Handys befinden sich ein weiterer Lautsprecher, ein weiteres Mikro und ein Infrarot-Blaster. Auffällig: Es gibt zwar druckvollen und kristallklaren Stereo-Sound, das Branding von Harman Kardon allerdings nicht mehr.

    Eines, wenn nicht das beste Smartphone-Display

    Der Lieferumfang des Smartphones ist groß, eine Schutzhülle und ein 120 Watt Ladegerät mit Ladekabel sind mit an Bord. Auf der Vorderseite des Smartphones wartet ein riesiges 6,73 Zoll AMOLED-Display mit einer Auflösung von 3200 x 1440 Pixel und Always-On-Display. Am oberen Rand gibt es eine Punch-Hole-Notch mit dem Selfie-Kamerasystem. Das Display ist durch das extrem widerstandsfähige Gorilla Glas Victus geschützt. Die Bildwiederholrate kann bis auf 120 Hertz hochgeregelt oder entsprechend dem Inhalt dynamisch angepasst werden. Kurz: Hier hat man modernste Technik verpackt und liefert eines der besten Smartphone-Displays am Markt ab.

    Das Display zeigt eine superhohe Helligkeit, die sich im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert hat. Dazu kommen die von AMOLED-Displays dieser Klasse gewohnt lebhaften Farben, super Kontraste und unvergleichliche Schwarzwerte. Entsperren lässt sich das Display per PIN, aber auch über den im Display verbauten Fingerabdrucksensor oder die Gesichtserkennung. Neben den hervorragenden Display-Eigenschaften punktet das Pro auch mit sehr schmalen Bildschirmrändern, lässt sich aber gleichzeitig trotzdem sehr zuverlässig ohne Fehleingaben bedienen. Helligkeit und Farbgebung regelt das Smartphone übrigens top automatisch je nach Umgebungssituation.

    Bei der Leistung gehen selbst einige Test-Apps in die Knie

    Dass mit dem Snapdragon 8 Gen 2 der aktuell leistungsstärkste Android-Chipsatz zum Einsatz kommt, lässt selbst viele Benchmark-Apps  in die Knie gehen. Manche Anwendungen wie 3D Mark, Geekbench und Co. stuften das Smartphone entweder zu stark für herkömmliche Handy-Leistungstest ein oder wussten nicht, mit welchem Smartphone sie das Gerät vergleich sollten, da die erreichten Punktzahlen die Skalen "sprengten". In Österreich wird die Variante mit 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (LPDDR5X) und 256 GB internem Speicher (UFS 4.0) erscheinen. In Sachen Leistung zwingt weder Arbeit noch Gaming das Gerät in die Knie, das Xiaomi 13 pro matcht sich dabei mit dem Samsung Galaxy S23 Ultra.

    Das Xiaomi 13 Pro schafft selbst in Kopplung mit einem Monitor Aufgaben wie Videobearbeitung problemlos und wird anders als seine Vorgänger dabei nicht einmal wirklich warm. Ein Hochleistungsrechner in Smartphone-Form, möchte man da sagen. Als Betriebssystem kommt MIUI 14 auf Android-Basis zum Einsatz, garantiert werden dabei mindestens vier Jahre Sicherheitsupdates und drei Jahre Android-Versions-Updates. Schön: Xiaomi hat seine Benutzeroberfläche deutlich verschlankt, die paar wenigen vorinstallierten Xiaomi-Apps lassen sich auf Wunsch sofort entfernen. Außerdem lassen sich nun Icons am Homescreen in der Größe und dem Erscheinungsbild anpassen.

    Atemberaubend verbessertes Kamera-System verbaut

    Das Highlight des Smartphones ist Kamerasystem, das in Kooperation mit Leica entstand und deshalb auch den entsprechenden Schriftzug trägt. Es besteht aus einer 50-Megapixel-Weitwinkelkamera mit optischer Bildstabilisierung (OIS), einer 50-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera und einer 50-Megapixel-Zoomkamera (ebenfalls mit OIS). Vor allem dank der optischen Bildstabilisierung sind Haupt- und Zoom-Kamera beinahe über jeden Zweifel erhaben, die Weitwinkel-Kamera fällt dagegen etwas aus dem Rahmen und zeigt nicht ganz so scharfe und farbenfrohe Bilder (allerdings auf einem sehr, sehr hohen Vergleichsniveau). Es werden zwei Leica-Modi geboten, einer mit natürlichen, einer mit lebendigen Farben.

    Das Kamera-Setup selbst hat Xiaomi schon beim Vorgänger genutzt, es wurde aber in Sachen Lichtempfindlichkeit, Stabilisierung und Details sowie durch viele Software-Unterstützungen und die Leica-Kamera-Modi deutlich gestärkt. So entstehen bei Tag knackscharfe und detailreiche Bilder mit natürlichen Farben, bei Nacht ist der Unterschied zum Xiaomi 12 Pro aber deutlicher und es zeigt sich eine weit schärfere Foto-Qualität mit schöneren Details. Atemberaubend ist vor allem der Dynamikumfang, egal bei Tag oder bei Nacht. Dieser Eindruck bei der Hauptkamera kann übrigens eins zu eins auf die Ultraweitwinkelkamera übertragen werden. Eine zweite so exzellente Kamera zu verbauen, das schaffen nicht viele.

    Überraschend starke Frontkamera für tolle Selfies

    Kleine Einschnitte muss man bei der Zoomkamera hinnehmen, die auf ein Periskop verzichtet und so etwas weniger Details als andere Kameras bietet. Am Handy-Display sehen die Aufnahmen dennoch toll aus, auf größeren Bildschirmen fallen die Qualitätsverluste beim Zoomen dann aber auf. Dennoch: Bis zu einem Zoom-Faktor von 25 (möglich sind 70) sind die Bilder gut und die Kamera kann sich beweisen. Beispielbilder gibt es in der folgenden Bildstrecke. Besondere stärken des Kamerasystems sind nun erstklassige Nachtaufnahmen (ohne Zoom) und bezaubernde Portraits dank unglaublichen Details und sorgfältig abgestimmten Bokeh-Effekten. Generell ist die Software nun smarter und greift dezenter ein.

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      Das Highlight des Smartphones ist Kamerasystem, das in Kooperation mit Leica entstand und deshalb auch den entsprechenden Schriftzug trägt. Hier einige Testfotos: Weitwinkel-Aufnahme. 
      Das Highlight des Smartphones ist Kamerasystem, das in Kooperation mit Leica entstand und deshalb auch den entsprechenden Schriftzug trägt. Hier einige Testfotos: Weitwinkel-Aufnahme.
      Rene Findenig

      Neben der deutlichen Verbesserungen bei Nachtaufnahmen, bei denen man aber hauptsächlich auf die hervorragende Hauptkamera setzen sollte und dann mit mit toller Schärfe, weniger Bildrauschen, vielen Details und natürlichen Lichtern und Farben belohnt wird, sorgt vor allem die Selfie-Kamera mit 32 Megapixel für Furore. Kaum eine Selfie-Kamera liefert am Tag so spektakuläre Selfie-Aufnahmen auf Augenhöhe der Hauptkamera ab. Neu ist auch ein 0,8-Zoom-Modus für Gruppenbilder und -videos. In der Nacht hat die Selfie-Kamera dann aber das Nachsehen und büßt an Schärfe deutlich ein. Apropos Videos: Das Kamerasystem hinten kann nun auf allen drei Linsen 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde drehen.

      Das Smartphone holt nun weit mehr aus dem Akku raus

      Auch bei der übrigen Technik ist das Xiaomi 13 Pro ein echtes Flaggschiff und ganz vorne dabei. Es gibt Stereo-Lautsprecher mit Dolby-Atmos-Unterstützung für kristallklaren Klang. Alle Mobilfunkverbindungen inklusive 5G (Standalone und Non-Standalone) werden unterstützt, außerdem sorgen die Mikros für bisher nicht aufgefallenen Windschutz und das Smartphone erreicht exzellente Daten-Raten im WLAN. Wer technisch vorbereitet sein will, kann, wenn die Technik an den Start geht, sogar Wi-Fi 7 nutzen. Weiters finden sich Bluetooth 5.3 sowie NFC und ein wasser- und staubdichte IP68-Schutz-Zertifizierung oder die Unterstützung der hochauflösenden Bluetooth-Audio-Codecs LDAC und LHDC ein.

      In Sachen Akku zeigt sich das Pro schließlich mit 4.820 Milliamperestunden stark (aber nicht überragend) ausgestattet, profitiert aber voll vom neuen, energieeffizienten Prozessor. Rund achteinhalb Stunden hielt das 12 Pro im Dauerbetrieb mit höchsten Einstellungen und automatischer Anpassung durch, das 13 Pro hält nun drei Stunden länger Durch. Im Alltag reicht das rund zwei Tage Betrieb locker aus. Geladen wird per Kabel mit 120 Watt, auf Wunsch in nur 22 Minuten komplett. Wer will, kann aber auch eine akkuschonendere, langsamere Ladung aktivieren. Eine kabellose Ladung mit 50 Watt dauert knapp unter einer Stunde. Per Reverse Wireless Charging können andere kabellose Geräte mit 10 Watt geladen werden.

      Xiaomi 13 Pro im Test – Fazit
      Im "Heute"-Test fallen nur minimale Mankos wie USB 2.0 oder eine weniger starke Ultraweitwinkel-Kamera auf. Der Rest überzeigt auf ganzer Linie.
      Das Xiaomi 13 Pro hat den vielleicht besten Smartphone-Bildschirm am Markt, liefert dank neuestem Prozessor und viel Arbeitsspeicher eine überragende Leistung ab, knipst mit Haupt- und Zoom-Kamera fantastische Bilder bei Tag sowie Nacht und hält dank großem Akku bis zu zwei Tage ohne Ladung durch.
      Das kostet auch: Die Austro-Version (12GB+256GB) gibt es um 1.299 Euro, der Verkauf startet am 13. März 2023.

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