Eine Massenschlägerei mit über 50 Personen, 67 Anzeigen, fünf Festnahmen, acht Verletzte – das ist die erschreckende Bilanz des Krampuslaufs in Zams vom vergangenen Wochenende. Die Polizei war bis in die Nacht hinein im Einsatz.
Der Vorfall schlug sogar über die Landesgrenzen hinaus hohe Wellen. Auch in Deutschland und Italien wurde darüber berichtet. Die Reaktionen in den sozialen Medien waren zum Teil heftig. Viele forderten die Abschaffung des Events.
"Kein einziger Krampus war auffällig", ärgert sich nun Lukas Gstir, Obmann der Zammer Krampusrunde über das schiefe Licht, das die Vorfälle auf die Veranstaltung werfen. Er habe keinerlei Beschwerden darüber gehört, dass ein Krampus aggressiv gewesen wäre. Viel mehr sei eine Zuschauergruppe auf Gewalt aus gewesen. Die Schlägereien seien außerhalb des Veranstaltungsgeländes passiert.
Jetzt werde wieder alles auf das Brauchtum geschoben, ärgert er sich über die massive Kritik am Krampuslauf. "Die Tradition steht jetzt in ganz Österreich negativ da." Der Umzug fand bereits zum 27. Mal statt. So schlimm wie heuer war es noch nie. Das bestätigte auch Bezirkspolizeikommandant Christoph Patigler.
Gleichzeitig verteidigte er die Veranstalter: "Ihnen ist kein Vorwurf zu machen." Patigler zufolge sei das Sicherheitskonzept korrekt umgesetzt worden. Von einem Verbot halte der Bezirkspolizeikommandant nichts.
Eine Nachbesprechung mit der Behörde, der Polizei und der Gemeinde soll nun ergeben, ob der Umzug noch einmal stattfindet. Der Krampusrunde würde jedenfalls gern weitermachen. Rückendeckung bekommen sie von Bürgermeister Benedikt Lentsch. "Der Krampusverein macht eine gute Arbeit in unserer Gemeinde und hat laut Polizei auch alle Sicherheitsanforderungen erfüllt", betont er.
Den aggressiven Zuschauern hingegen stellt er die Rute ins Fenster. „Jegliche Übergriffe sind indiskutabel und nicht zu akzeptieren. Brauchtum und Tradition sind zwar ein fixer Bestandteil in unserer Gemeinde. Allerdings haben die Schlägereien vom Samstag mit Brauchtum nichts zu tun“, so Lentsch.