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ZDF zeigt Netz-Hetzer von WM-Kommentatorin an

Claudia Neumann kommentiert im ZDF die WM. Dafür kassiert sie eine Flut an hasserfüllter Kritik. Ihr Arbeitgeber schreitet nun ein.

Heute Redaktion
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WM-Kommentatorin Claudia Neumann polarisiert. Sie begleitet die Zuschauer im ZDF durch die Kracher der Endrunde. Das findet nicht überall Anklang.

Deutsche Fußball-Fans kritisierten Neumann in den vergangenen Wochen teils hart. Dabei gibt es zwei Lager. Die einen Kritiker hinterfragen das Fachwissen eines einzelnen Menschen. Die anderen scheinen sich rein über die Tatsache zu ärgern, dass eine Frau die Fußballspiele kommentiert.

ZDF zeigt Verfasser an

Teile des zweiten, sexistischen Lagers überschreiten bei ihren Kommentaren im Netz nicht nur die Grenze des Geschmacklosen. Einiges, was in den sozialen Medien geschrieben wird, ist strafrechtlich relevant.

Das ZDF hat sich daher entschieden, gegen zwei Hetzer Strafanträge einzubringen. ZDF-Intendant Thomas Bellut erklärt: "Das ZDF hat bei der Staatsanwaltschaft Mainz Strafantrag gestellt gegen zwei Nutzer, die sich auf Social Media gegenüber Claudia Neumann und dem ZDF extrem abfällig geäußert haben."

Angesichts der Kritik bleibt Neumann stark. ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann wird in der deutschen BILD zitiert: "Ich habe Claudia Neumann am Donnerstag in Moskau getroffen. Sie freut sich über den vielen Zuspruch, den sie erhält. Ihr geht es gut, sie lässt das an sich abprallen und konzentriert sich auf ihren nächsten Einsatz."

Mit der Anzeige will die TV-Station ein Zeichen gegen den Hass im Netz und die frauenfeindlichen Kommentare setzen. Da einer der beiden Tweets, deren Verfasser angezeigt wurden, zum "Abschlachten" aufrufen, könnte das Erfolg haben. Für eine Aufforderung zur Straftat beträgt das Strafmaß bis zu fünf Jahre Haft - das könnte Netz-Hetzer künftig abschrecken.

(Heute Sport)