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Zehn Kreuzbandrisse, ist dieser Keil dran schuld?

Heute Redaktion
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Stefan Kraft bei der Landung in Garmisch. Der Bindungs-Keil ist im Fokus der FIS.
Stefan Kraft bei der Landung in Garmisch. Der Bindungs-Keil ist im Fokus der FIS.
Bild: GEPA-pictures.com

Bei den Skispringern geht die Angst vor den Kreuzbandrissen um. Zehn Athleten erlitten 2019 diese schwere Knieverletzung. Der Weltverband will eine Materialänderung forcieren.

Sieben Frauen, drei Männer – zehn Skispringer erlitten im abgelaufenen Jahr einen Kreuzbandriss. Diese schlimme Bilanz gibt dem Weltverband FIS zu denken und löst wohl eine Materialänderung aus.

Skisprungchef Walter Hofer sieht das Problem klar in der Landungsphase. Der Kärntner glaubt die Ursache zu kennen. Die Bindungs-Keile die den Ski in der Luft fixieren sollen die Übeltäter sein.

"Die übertragen wohl den Schlag bei der Landung direkt aufs Knie." Belegen lässt sich das (noch) nicht. Die FIS arbeite im Hintergrund aber an einer Analyse, heißt es.

Dem Weltcup steht also womöglich in absehbarer Zeit eine Material-Revolution bevor. Die würde hoffentlich positive Auswirkungen auf die Verletzungsbilanz haben, aber auch sportlich einiges durcheinanderwürfeln.

Im ÖSV rechnet man fest damit. Michael Hayböck verriet etwa der "APA", dass die FIS in Garmisch bereits genaue Dokumentationen über das Material einiger Springer angefertigt habe. "Ich glaube nicht, dass die FIS das nur tut, um gegenüber den Medien gut dazustehen", sagte Hayböck der Agentur.

Reibungsfrei würde ein solcher Vorstoß aber auf keinen Fall vonstat­ten­ge­hen. Die Top-Nationen fürchten einen Nachteil. Für wen es sportlich aktuell gut läuft, klingt eine Materialänderung nicht unbedingt verlockend, eher nach einem Schritt ins Ungewisse. Die FIS muss also mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen, will sie eine Veränderung zugunsten der Gesundheit erwirken.