"Jetzt steig ich gleich wieder in die totale Internetlosigkeit hinab" und: "LG vom Meer zwischen drei Meter hohen Wellen" – solche Nachrichten bekommt man, wenn man versucht, mit Moritz Prenninger einen Interviewtermin zu vereinbaren. Der junge Oberösterreicher paddelt gerade von Linz bis nach Istanbul – sein Büro ist die Donau, sein Chef das Schwarze Meer.
Um mit dem Kajak von Linz bis ans Schwarze Meer zu dümpeln, hat der 23-Jährige aus Pfarrkirchen bei Bad Hall (Bez. Steyr-Land) sogar seinen Job als Berufssoldat auf Eis gelegt. Warum? Ganz sicher nicht, um sich selbst zu finden: "Ich weiß schon, wer ich bin", lacht er charmant im "Heute"-Talk. Sondern einfach, "weil's mir daugt, weil ich Abenteuer liebe."
Am 6. Juni trat der Abenteurer dann die Reise an – Moritz schnappte sich ein gebrauchtes Kajak, testete es noch schnell im Fischteich beim Opa auf Dichtigkeit und machte sich auf den Weg zur Donau nach Linz. Eine letzte, feste Umarmung für den Bruder – und schon stieg der 23-Jährige ins Boot.
Moritz dokumentiert sein ganzes Abenteuer auf Instagram:
"Es ist so ein simpler Alltag", schwärmt Moritz. "Mit der Sonne aufstehen, Frühstücken, Baden gehen, und dann paddelst du den ganzen Tag." Im Gepäck hat der 23-Jährige übrigens nicht einmal ein Zelt: Plane, Isomatte und Schlafsack – das muss reichen.
Klingt erstmal recht eintönig, ist aber alles andere als langweilig: In Rumänien riefen ihm eine "Trinkbande" vom Ufer aus einfach "Bier, Bier!" zu. "Da habe ich mich anlocken lassen", lacht Moritz. Und zack landete er für eine Grillerei im Garten seiner Gastgeber. Genau das ist auch eines seiner Ziele: "Ich will die Menschen am Fluss kennenlernen."
Aktuell befindet sich der 23-Jährige am Schwarzen Meer entlang der rumänischen Küste. Sonntagabend erlebte er dann das "absolute Highlight" seines Abenteuers: "Auf einmal war da eine ganze Delfinschule um mich herum!"
Zwar habe er davor schon einmal welche gesehen. Aber: "Wenn du von zu Hause wegfährst und plötzlich mitten im Schwarzen Meer welche springen siehst, das ist einfach was ganz anderes", erzählt Moritz. "Es ist sicher die Zeit meines Lebens."
Irgendwann wird er sein Ziel – Istanbul – aber erreichen. Ca. drei bis vier Wochen ist der Oberösterreicher laut eigenen Schätzungen noch unterwegs. Wie geht es dann weiter? "Ich will das, was ich jetzt mache, sicher nicht ewig machen", stellt er klar. Konkret will der 23-Jährige nach seinem Abenteuer studieren und seinen Beitrag leisten.
So langsam drückt nämlich auch das Heimweh immer mehr. "Es ist natürlich oft einsam. Alle zwei Tage rufe ich Mama und Papa an. Jetzt freue ich mich schon wieder sehr auf daheim." Jetzt ist aber noch das große Ziel: "Den ein oder anderen dazu inspirieren, seine Träume zu verfolgen."