Jetzt macht die Landesregierung ernst: In vielen kleinen Seen Oberösterreichs – u.a. Offensee, Almsee und Langbathseen – ist Stand-Up-Paddeln schon tabu. Seit den 1960ern stehen sie, wie auch viele andere kleinere Gewässer, unter Naturschutz.
"Damals wurde die sogenannte Seen-Naturschutzgebieteverordnung von der Oö. Landesregierung erlassen", erklärt die zuständige Abteilung des Landes gegenüber "Heute". Seitdem sind z. B. auch die Ödseen, der Gleinkersee oder der Schwarzensee streng geschützt. Heißt: Eigentlich ist jeder Eingriff verboten – es sei denn, es gibt eine Ausnahmegenehmigung.
Darunter könnte alles vom Anlegen eines Weges bis zum Bootfahren fallen. Weil das in der Praxis kaum umzusetzen ist, wird aktuell nach und nach umgestellt. Die Naturschutz-Abteilung bastelt laufend an neuen Verordnungen für die einzelnen Seen. So soll dann klar definiert sein, was erlaubt ist und was nicht.
Für den Großteil der betroffenen Seen gibt es schon aktualisierte Verordnungen – noch sind aber nicht alle neu bearbeitet. "Generell sollen künftig alle in Oberösterreich besonders geschützten Seen (Naturschutzgebiete; Anm.) derart geregelt werden."
Immer mit einem großen Ziel: der Schutz der Natur. Maßnahmen oder Tätigkeiten, die dieses Ziel gefährden könnten, sind deswegen auch unter den neuen Regeln nicht erlaubt. Darunter fällt oft zum Beispiel das vieldiskutierte Stand-up-Paddeln oder auch Bootfahren.
Denn was wie harmlose Freizeit aussieht, kann fatale Folgen haben: Durch Boote und SUPs können unbemerkt invasive Arten oder Krankheitserreger eingeschleppt werden – zum Beispiel die Krebspest oder die Quagga-Muschel. "Gerade in Naturschutzgebieten soll daher bestmöglich gewährleistet werden, dass sich dort die heimische Fauna und Flora ohne Beeinträchtigungen entwickeln kann."
Im Zuge der Überarbeitung wurde der Offensee wie berichtet erst kürzlich als eigenes Naturschutzgebiet mit dementsprechenden Regeln bestimmt. Hinweistafeln sind schon in Ausarbeitung und sollen künftig an geeigneten Orten am See über Verbote und deren Gründe aufklären.