Eindringlinge lauern am Brett

"Gefährlich": Trendsport auf beliebtem See nun verboten

SUP ade am Offensee: Ein neues Verbot soll verhindern, dass gefährliche Eindringlinge das Naturparadies zerstören. Es sorgt aber für Diskussionen.
Lea Strauch
21.07.2025, 03:00
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Klares Wasser, imposante Berge und Ruhe pur – der Offensee in Ebensee (Bez. Gmunden) ist ein echtes Naturparadies. Doch wer heuer mit dem Stand-up-Paddle-Board anrücken will, erlebt vielleicht eine böse Überraschung.

"Gefährliche Eindringlinge"

Denn: Seit diesem Jahr gilt ein striktes SUP-Verbot am beliebten Ausflugsziel. Der Grund dafür liegt nicht etwa an grantigen Fischern oder zu wenig Parkplätzen – sondern an blinden Passagieren: "Gefährliche Eindringlinge gefährden das wertvolle Ökosystem", warnt die Naturschutzabteilung des Landes OÖ.

Ganz vorne dabei: die Quagga-Muschel. Sie breitet sich rasant in den heimischen Seen aus. Ihre winzigen Larven kleben sich an SUPs oder Booten fest – und können so von befallenen Gewässern wie dem Traunsee direkt in bisher saubere Seen wandern. Auch ein Pilz kann mit an Bord sein: Er verursacht die sogenannte Krebspest – eine tödliche Krankheit, die heimische Flusskrebse befällt.

Verbot sorgt für Diskussionen – aber kaum Ärger

Wasservögel leiden ebenfalls: Sie empfinden die lautlosen Paddler als Bedrohung, flüchten panisch und werden so beim Brüten und Füttern gestört. "Bitte helft mit, den Offensee zu beschützen und verzichtet auf große Schwimmhilfen!", heißt es auf Instagram.

Christina Hainzl betreibt die Jausenstation Seeau am Südufer des Offensees – und ist mittendrin im Aufklärungs-Trubel: "Es gibt leider noch keine Tafeln, deswegen machen wir medial gerade sehr viel", erzählt sie "Heute".

Die Reaktionen der Besucher? Unterschiedlich, aber meist verständnisvoll. "Die Leute fragen permanent, es gibt immer wieder Diskussionen", so Hainzl. Doch viele hätten sich schon im Vorfeld informiert. "Wir haben mit mehr Unverständnis gerechnet."

"Naturjuwel gehört geschützt"

Dass das Verbot nötig ist, sehen vor allem Einheimische so: "Es ist ein Naturjuwel, das gehört geschützt", pocht Hainzl. "Uns muss klar sein, dass die Tiere vor uns da waren. Wir sind in ihrem Wohnzimmer." Außerdem sei es im vergangenen Jahr stellenweise schon zu viel geworden: "Wir hatten Tage, wo zwischen 30 und 40 SUP-Bretter am Ufer gelegen sind." Für so einen Ansturm sei der Offensee dann doch zu klein.

Bald soll es übrigens auch Broschüren geben – auf Hainzls Initiative. Darin wird erklärt, wie man selbst verhindern kann, dass invasive Arten eingeschleppt werden – und was jeder tun kann, um heimische Tiere und Pflanzen zu schützen.

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