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Zensur-Skandal! FIFA mit Kniefall vor Putin

Beim Confederations Cup im Sommer sagt Wladimir Putin "Njet" zur freien Berichterstattung. Und die FIFA macht eifrig mit.

Heute Redaktion
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Wladimir Putin und FIFA-Präsident Gianni Infantino verpassen den Journalisten beim Confederations-Cup im Sommer einen Maulkorb.
Wladimir Putin und FIFA-Präsident Gianni Infantino verpassen den Journalisten beim Confederations-Cup im Sommer einen Maulkorb.
Bild: Reuters/Pool new

Keine Weltmeisterschaft, keine Europameisterschaft, keine Olympischen Spiele - der Confederations Cup, das Vorspiel zur WM 2018, ist das Highlight des Sport-Sommers. Reporter aus der ganzen Welt werden die Reise nach Russland antreten, um über das Turnier zu berichten.

Wie es sich für gute Journalisten gehört, wollen sie dabei auch über die Grenzen des Fußballs hinaus berichten und einen Blick in das Land werfen - doch das passt Russlands Präsident Wladimir Putin so überhaupt nicht in den Kram. Mit Hilfe seiner Behörden will er den internationalen Journalisten im Sommer einen Maulkorb verpassen.

Knebelvertrag für internationale Journalisten

So steht in der Akkreditierungs-Bestätigung unter Punkt 1:

"Medienvertreter mit einer Akkreditierung für den FIFA Konföderationen-Pokal dürfen ausschließlich über den FIFA Konföderationen-Pokal 2017 und damit verbundene Ereignisse berichten."

Unter Punkt 2 ist folgendes festgehalten:

"Medienvertreter mit einer Akkreditierung für den FIFA-Konföderationen-Pokal dürfen nur auf dem Gebiet der Spielorte und nahe gelegener Sehenswürdigkeiten tätig sein."

Das heißt im Klartext: Über mögliche Proteste, Ausschreitungen oder sonstige Missstände im Land darf die Presse nicht schreiben. Wer das tun will, muss sich vorher ein extra Arbeitsvisum bei der russischen Botschaft besorgen. Putin wünscht sich nur gute PR während des Mega-Events - und die FIFA rund um Präsident Gianni Infantino spielt mit.

FIFA beschwichtigt: "Wir unterstützen die Pressefreiheit"



Laut Informationen der BILD-Zeitung werden die Zensur-Klauseln zwar auch beim Fußball-Weltverband kritisch gesehen. Allerdings werden sie auch stillschweigend in Kauf genommen und die Pressefreiheit wird einmal mehr auf dem Altar des Profits geopfert.

Doch davon wollen die Herrscher über den Fußball nichts wissen. "Die FIFA unterstützt die Pressefreiheit und ist immer daran bemüht, den Medienvertretern die bestmöglichen Bedingungen zu verschaffen", erklären sie. Doch die Realität sieht anders aus...

(AK)