Kurz nach der Eröffnung der Gamescom in Köln hat der Zoll eine große Razzia gegen Schwarzarbeit in der Ordner- und Sicherheitsbranche durchgeführt. Laut Hauptzollamt Köln gab es in fast 50 Fällen Hinweise darauf, dass die Betroffenen nicht ordentlich zur Sozialversicherung angemeldet waren. In drei Fällen sollen Arbeitgeber auch nicht den vorgeschriebenen Mindestlohn gezahlt haben.
Das Hauptzollamt teilte außerdem mit, dass es erste Hinweise auf zwölf Fälle von Missbrauch von Sozialleistungen gibt. Dabei geht es darum, dass jemand arbeitet, ohne das zu melden, etwa während gleichzeitig Bürgergeld bezogen wird. In einem Fall wurde sogar ein Minderjähriger als Ordner eingesetzt.
Der Zoll war mit fast 60 Leuten vor Ort, hat alle Zugänge abgesichert und am Eröffnungstag fast 150 Beschäftigte von mehr als 40 Sicherheitsfirmen überprüft. Die Gamescom war am Mittwoch zuerst nur für das Fachpublikum offen, ab Donnerstag dürfen dann für vier Tage alle rein.
"Zahlreiche Ordnungskräfte gaben an, den ersten Tag zu arbeiten", erklärte ein Pressesprecher des Hauptzollamts zum Einsatz auf der Gamescom. Die meisten waren für die Zugangskontrollen zuständig.
"Von ihrem Arbeitgeber kannten einige Beschäftigte nur den Vornamen oder konnten nicht genau sagen, für welche Firma sie eigentlich arbeiten." Das sei ein bekanntes Problem, das durch die "nicht leicht zu durchschauenden Subunternehmer-Geflechte in der Sicherheitsbranche entsteht."
Auch in Bonn wurden in mehreren Flüchtlings- und Obdachlosenunterkünften, Geschäften und am Uni-Campus insgesamt 23 Sicherheitskräfte von sieben Firmen kontrolliert. Jeweils einmal gibt es erste Hinweise auf Schwarzarbeit, Sozialleistungsmissbrauch und Scheinselbstständigkeit.