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Wienerin (27) geboostert, doch ohne grünen Pass

Der digitale Impfpass sorgt österreichweit für viel Verwirrung. So auch bei Melanie (27), die trotz Drittstich keinen 2G-Nachweis hat.

Robert Cajic
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Weil sie sich zu früh den Booster Stich geholt hat, bekommt sie nun keinen grünen Pass
Weil sie sich zu früh den Booster Stich geholt hat, bekommt sie nun keinen grünen Pass
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Unmittelbar vor dem Ministerrat am Mittwoch traten Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) vor die Öffentlichkeit und erklärten, dass der Lockdown für Ungeimpfte mit Ende Jänner vorbei ist. Der Gesundheitsminister betonte dabei, dass es in letzter Zeit auch viele Probleme mit den Impfzertifikaten gab. Die 27-jährige Wienerin Melanie erzählt im "Heute"-Talk, welchen Problemen sie durch ein Missverständnis ausgesetzt ist.

Wurde über vorzeitige Impfung beraten – Impfstatus blieb gleich

"Heute"-Leserin Melanie hatte bereits zwei Impfungen intus, als sie Mitte November über den vorzeitigen dritten Stich nachdachte. An einer Impfstelle im 8. Wiener Gemeindebezirk ließ sie sich beraten. "Ich habe bei der Impfstelle nachgefragt, ob es ein Problem wäre, mich schon nach 116 Tagen zu impfen. Mir wurde versichert, dass das in Ordnung sei", verriet sie im Gespräch mit der Redaktion. 

Nach der dritten Impfung und ihrem dritten "Pickerl" wunderte sich die 27-Jährige darüber, warum sich nichts an ihrem Impfstatus in der "Grüner Pass"-App änderte. Der Grund: Sie hat sich ihr Booster-Jaukerl vier Tage zu früh geholt und bekommt daher keine Aktualisierung in der App.

"Hätte ich gewusst, dass mir nach 116 Tagen die dritte Impfung nicht eingetragen wird, hätte ich die vier Tage noch ohne Probleme abgewartet", ärgert sich die Wienerin. Trotz des vom Gesundheitsministers versprochenen "Impfpass-Updates" ist die Wienerin besorgt, denn auch die Dauer der Gültigkeit des Grünen Passes steht nun komplett in der Schwebe. 

"Man macht, was man von uns verlangt und dann wird man bestraft"

Die 27-Jährige ließ sich vor allem deshalb frühzeitig impfen, weil sie so Problemen im Alltag aus dem Weg gehen wollte. Nun holten sie die befürchteten Probleme ein. Sie muss sich regelmäßig testen lassen gehen und kann ohne Test erst gar nicht in die Arbeit. Genau so eine Situation wollte sie eigentlich vermeiden. Trotz der drei "Pickerl" im Impfpass hat sie anscheinend etwas falsch gemacht. Mit Unverständnis entgegnete sie dem Fakt, dass "man macht, was von uns verlangt wird und am Ende wird man selbst bestraft".

Impfpass-Lösung soll zeitnah kommen

Im Pressestatement des Bundeskanzleramts am Mittwoch wies der Gesundheitsminister darauf hin, dass "sich Menschen bereits vor Ablauf der vier Monate geimpft haben, somit alles richtig gemacht haben und trotzdem Probleme hatten". Aus diesem Grund besteht ab dem ersten Februar der gesetzliche Mindestabstand von 90 Tagen zwischen dem zweiten und dritten "Stich". Bisher gab es den Zeitraum von vier Monaten, also 120 Tagen, zwischen der zweiten Impfung und dem "Booster"-Jaukerl.

"Betroffenen Personen, die bisher aufgrund eines Unterschreitens dieses Mindestabstandes nach der dritten Impfung bisher ein Impfzertifikat "2/2" erhalten haben, wird zeitnah ein neues Impfzertifikat "3/3" ausgestellt werden", antwortete das Presseteam des Sozialministeriums auf die Nachfrage von "Heute".

Melanies Impfzertifikat soll somit automatisch rückwirkend nachgebessert werden und kann danach wie gewohnt mit ihrer Bürgerkarte oder Handysignatur abgerufen und heruntergeladen werden.

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