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Zu früh gefreut: Wind verhindert Stratos-Sprung

Heute Redaktion
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Extremsportler Felix Baumgartner muss weiter auf seinen langersehnten historischen Sprung aus dem Helium-Ballon warten. Nachdem der 43-jährige Salzburger schon in der Kapsel gesessen ist, musste der Start doch noch abgesagt werden. Starker Wind in Bodennähe war für den vorläufigen Abbruch der Mission ausschlaggebend. Der nächste Versuch wird frühestens am Donnerstag über die Bühne gehen.

Extremsportler aus dem Helium-Ballon warten. Nachdem der 43-jährige Salzburger schon in der Kapsel gesessen ist, musste der Start doch noch abgesagt und auf ein vorerst unbestimmtes Datum verschoben werden. Starker Wind in Bodennähe war für den vorläufigen Abbruch der Mission um 19:45 mitteleuropäischer Zeit ausschlaggebend. Der nächste Versuch wird frühestens am Donnerstag über die Bühne gehen.

Am Dienstag hat bereits viel dafür gesprochen, dass der Ballon starten kann. Felix Baumgartner saß bereits in der Kapsel, die letzten Checks wurden durchgeführt. Der Extremsportler signalisierte sogar noch seine Bereitschaft zum Start: "I am strapped into the capsule, and I am ready to go", teilte er der Mission Control mit. Doch statt der Startfreigabe überbrachte ihm Mentor Joe Kittinger mit den Worten "We have to abort" (Wir müssen abbrechen) die Hiobsbotschaft.

Abbruch in letzter Sekunde

Grund für den Abbruch waren starke Winde im Bodenbereich. Eine Windböe drückte den bereits zum Großteil aufgeblasenen Heliumballon sogar zu Boden. Aus Sicherheitsgründen wurde daher abgebrochen. Kurze Zeit später verließ Baumgartner bereits mit enttäuschter Miene die Kapsel. Auch er selbst war wohl schon von einem Start überzeugt, als er in der Kapsel saß.

"Wir waren nicht sicher, ob der Wind weniger wird", sagte der sichtlich enttäuschte Art Thompson, technischer Leiter von "Red Bull Stratos", nach dem Abbruch. Auf der Spitze des Ballons sei zum Schluss (19:42 Uhr MESZ) eine Windgeschwindigkeit von rund 40 km/h gemessen worden, zu viel, um einen sicheren Start zu garantieren.

Thompson kann sich vorstellen, wie es Baumgartner nun geht: "Ich kann mich in Felix hineinversetzen und weiß, was er jetzt durchmacht", sagte der Techniker.

Nächster Versuch frühestens am Donnerstag

Nächster möglicher Starttermin ist der Donnerstag, die Projektleitung muss jedoch die nächsten Wetter-Updates abwarten. Der Mittwoch als Starttag sei wegen des laut Prognose schlechten Wetters und des Windes definitiv aus dem Rennen, so Thompson. Obwohl am Donnerstag Regen angekündigt ist, "ist es in der Früh klar", meinte er.

Wetterchef Don Day hofft auf Donnerstag als Tag für den Stratosphären-Sprung. "Donnerstag ist ein Tag mit Potenzial", sagte Day am Dienstag bei einem Pressebriefing. Das Zeitfenster sei sehr klein, weil Regen zu erwarten ist. Aber sehr zeitig in Früh wäre ein Launch möglich.

Probleme mit Wind und Funk

Baumgartners Bruder Gerald ist froh, dass angesichts der Wetterverhältnisse abgebrochen wurde: Der Abbruch sei "das Vernünftigste, was man machen kann", sagte er in einer ersten Reaktion im Interview mit "Servus TV". "Wir glauben dass der Ballon den Boden leicht gestreift hat", sagte er. Somit sei die Gefahr zu groß dass etwas passieren könnte. Denn die Hülle des Ballons ist nur 0,002 Zentimeter stark und somit zehnmal dünner als das Material eines gewöhnlichen Plastiksackerls.



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Offenbar hatte nicht nur die plötzlich auffrischenden Windböe zum Abbruch geführt, sondern auch Funkprobleme. Diese gab es bereits beim Einstieg des Salzburgers in die Kapsel, schienen aber kurze Zeit später behoben zu sein.

Ein zentrales Ziel der Stratos-Mission ist es, wichtige Daten für die Wissenschaft zu sammeln. Sie sollen in Zukunft die Sicherheit in der Raumfahrt erhöhen. Mit dem Sprung sollen außerdem vier Rekorde gebrochen werden: der höchste bemannte Ballonflug, der höchste Fallschirmsprung, das erstmalige Durchbrechen der Schallmauer durch einen Menschen und der längste freie Fall.Auf Seite 2 finden Sie den Live-Ticker zum Nachlesen. Bitte blättern Sie um!