Kärnten

"Zu gefährlich für Winterdienst" – Chaos in Kärnten

Nach und nach kommt der Strom in den tief eingeschneiten Gemeinden Kärntens zurück. Trotzdem sei die Lage noch "extrem gefährlich".

Leo Stempfl
Weil es zu gefährlich für den Winterdienst ist, muss auch die Feuerwehr mithelfen.
Weil es zu gefährlich für den Winterdienst ist, muss auch die Feuerwehr mithelfen.
Freiwillige Feuerwehr Zell-Gurnitz

Während das Wochenende insbesondere Österreich nördlich der Alpen verbreitet Schneefall brachte (in der Stadt Salzburg kamen über 20 Zentimeter zusammen, auch Wien war schneebedeckt), schneit es am Montag und Dienstag insbesondere im Süden Österreichs kräftig. Über die Nacht kamen stellenweise bis zu 100 Zentimeter Neuschnee hinzu.

Aus diesem Grund wurde von der UBIMET-Unwetterzentrale auch Warnstufe Violett ausgerufen. Zeitweise waren bis zu 10.000 Haushalte ohne Strom, die Zugstrecke zwischen Klagenfurt und Bleiburg ist voraussichtlich bis Dienstagabend nicht befahrbar. Selbst der Schienenersatzverkehr konnte zeitweise nicht fahren.

Immerhin: Im Laufe der zweiten Tageshälfte lassen Regen und Schneefall dann auch von Unterkärnten bis in die Südsteiermark langsam nach, am längsten schneit es noch im Bereich der Koralpe. Der Wind weht am Alpenostrand mäßig bis lebhaft aus nördlichen Richtungen.

    Die Winter-Walze am 23. Jänner 2023 hat im Süden Österreichs auch für ein Verkehrschaos gesorgt. Im Bild die A2 bei Völkermarkt.
    Die Winter-Walze am 23. Jänner 2023 hat im Süden Österreichs auch für ein Verkehrschaos gesorgt. Im Bild die A2 bei Völkermarkt.
    Screenshot Asfinag

    Gefährliches Preitenegg

    Schwer getroffen ist unter anderem Preitenegg im Kärntner Bezirk Wolfsberg, an der Grenze zur Steiermark. Die Gemeinde liegt auf über 1.000 Metern Seehöhe. Obwohl die Temperaturen mittlerweile wieder über dem Gefrierpunkt liegen, wird bis zu einem Meter Schneehöhe gemessen. Immerhin: Im Verlauf des Vormittags kam endlich der Strom wieder zurück, berichtet Meteorologin Caroline Eybl, die für "Puls 4" vor Ort ist.

    Amtsleiter Werner Dohr freut sich eingangs darüber, dass mit dem Strom langsam wieder Leben in den Ort zurückkehre, auch wenn es noch leicht weiter schneit. Straßen seien aber einige zusätzlich gesperrt worden, Schuld seien umknickende Bäume. "Es ist zu gefährlich für den Winterdienst, für den Räumdienst, dass man die Straßen durchfährt."

    Baumbruch

    Bis zum Abend werde sich die Lage hoffentlich bessern, dann könne man die Straßen wieder nach und nach freigeben. Am Montag war der Winterdienst von 6 bis 21 Uhr im Dauereinsatz, ab 3 Uhr früh ging es am Dienstag wieder von vorne los.

    "Die Bäume sind überlastet mit Schnee", der Baumbruch ist deswegen nach wie vor die größte Gefahr. Der Wind leiste hierbei einen weiteren Beitrag. "Extrem große Gefahr" gehe auch von den Flachdächern aus, denn in den nächsten Tagen komme etwas Regen dazu. 

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