Österreich

Zutritt zu BH bald nur noch nach Metalldetektor-Check

Heute Redaktion
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Insgesamt 750 Messer wurden bei einem Pilotprojekt abgenommen: Jetzt sollen bald am Eingang aller steirischen Bezirkshauptmannschaften Sicherheitsschleusen installiert werden.

Bald geht es in den Bezirkshauptmannschaften der Steiermark zu wie auf einem Flughafen. Bereits Anfang Juli wurden an den Eingängen zu den BH Weiz und Murtal (Außenstelle Knittelfeld) Sicherheitsschleusen inklusive Metalldetektoren installiert. Bürger wurden zudem von Sicherheitspersonal auf potenziell gefährliche Gegenstände durchsucht. Insgesamt wurden im Rahmen des Pilotprojekts über sechs Monate hinweg an die 750 Messer abgenommen.

Noch bis Ende diesen Jahres sollen diese verschärften Sicherheitsvorkehrungen auf alle Bezirkshauptmannschaften der Steiermark ausgeweitet werden, wie Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) bestätigt. Das geht aus einem Bericht der "Kleinen Zeitung" hervor. Noch in den nächsten Wochen soll schon der entsprechende Beschluss der Landesregierung unter Dach und Fach gebracht werden.

Schützenhöfer ist überzeugt, dass sich die neuen Sicherheitsstandards bewährt haben und auch weiter bewähren werden. Aus Aufzeichnungen des Landes gehe hervor, dass nicht nur Messer aller Art, sondern auch hunderte weitere potenziell gefährliche Gegenstände wie etwa Pfeffersprays, Schraubenzieher oder Nagelfeilen sichergestellt wurden. Eine Übersicht über die verbotenen Gegenstände zeigt ein Aushang der BH Murtal (siehe Diashow oben).

Ähnliche Checks gibt es auch in einigen oberösterreichischen Bezirkshauptmannschaften sowie im Linzer Landhaus. Die Zahlen von Februar zeigten, dass ohne die Sicherheitschleusen täglich 19 Bewaffnete die Amtsräume betreten hätten.

"Auch unsere 'Kunden' fühlen sich sicherer"

Zumindest seitens der steirischen Bürger scheinen die Maßnahmen auf breites Verständnis zu stoßen. "Nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus fühlen sich durch die Maßnahme sicherer, sondern auch – was mich durchaus erstaunt hat – unsere 'Kunden'. Einige haben mich sogar extra aufgesucht, um mir das zu sagen", wird der Weizer Bezirkshauptmann Rüdiger Taus zitiert.

Taus betont gegenüber der "Kleinen Zeitung" aber: Nicht jeder, der ein Messer bei sich trage, hege auch finstere Absichten. "So mussten Arbeiter etwa mitgeführte Stanleymesser abgeben oder – da sich in der BH ja auch das Jagdamt befindet – Jäger ihre Knicker." Allerdings seien auch schon Küchenmesser abgenommen worden.

Verschärfte Sicherheit wegen Mord an BH Dornbirn

Eine tragische Bluttat lieferte den Stein des Anstoßes zur Sicherheitsdebatte an öffentlichen Behördenstellen: Anfang Februar 2019 stürmte ein 34-jähriger Türke ins Sozialamt der Vorarlberger Bezirkshauptmannschaft Dornbirn, zückte ein Küchenmesser und stach Behördenleiter Alexander A. (49) nieder. Der Beamte sackte blutend zusammen und verstarb noch an Ort und Stelle. Direkt vor der tödlichen Attacke soll es ein Streitgespräch über die Grundversorgung gegeben haben – "Heute.at" berichtete.