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Zwei Caps-Generationen, ein Ziel: "Wir greifen an!"

Phil Lakos und Matthias Tschrepitsch trennen 19 Jahre. "Heute" bat die Cracks der Vienna Capitals vor dem Eishockey-Ligastart zum Interview.

Heute Redaktion
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Treffen der Generationen! Phil Lakos startet in seine 15. Saison im Capitals-Trikot, Goalie-Talent Matthias Tschrepitsch will sich bei den Profis etablieren. 19 Jahre trennen die beiden. Wie begegnen sich zwei Cracks, die Vater und Sohn sein könnten, auf und abseits der Eisfläche? Was verbindet sie, was sehen die beiden völlig anders? "Heute" bat die Klub-Ikone und den Youngster vor dem heutigen Liga-Auftaktmatch in Fehervar (18.45 Uhr) zum Doppel-Talk. Hier das Interview in voller Länge.

Heute:"Phil, deine Erinnerungen an 1999?"

Lakos: "1999? Da muss ich überlegen. Da war ich das letzte Jahr bei den Juniors, bei den Toronto St. Michael's Majors. Da habe ich alles auf mich zukommen lassen, habe gehofft, dass ich es in Amerika schaffe. Jetzt sind die meisten Türen zu. Ich bin glücklich, wenn ich hier so lange wie möglich noch spielen kann."

Heute: "Matthias, du hast wahrscheinlich keine Erinnerungen an 1999 ..."

Tschrepitsch (lacht):"Nein!"

"Heute": "Du stehst noch ganz am Anfang der Karriere. Was sind deine Ziele für die Saison?"

Tschrepitsch: "So viel Spielzeit wie möglich bei den Vienna Capitals II, hoffentlich einige Einsätze in der EBEL. Ich will das Beste für mich rausholen, werde mich mit Max Zimmermann abwechseln. Es wird spannend. Nervös bin ich überhaupt nicht."

Lakos: "Ich will auch so viel Einsatzzeit wie möglich, immer das Beste geben. Ich bin immer da für die Mannschaft."

"Heute": "Phil, was ist im Alter von Matthias wichtig, wenn man ganz nach oben will? Und Matthias, worauf muss Phil Wert legen?"

Lakos: "Ob jung oder alt, das macht keinen Unterschied. Man muss immer alles geben, egal wie man drauf ist, ob man gesund ist oder sich nicht so gut fühlt. Wenn man alles gibt, ist man mit sich selber zufrieden, dann passt die Leistung meistens auch."

Tschrepitsch: "In Phils Alter ist die Regeneration sicher sehr viel wichtiger. Man muss da noch konsequenter als ein junger Spieler sein. Nach den Spielen muss ich zwar auch auslaufen oder ausradeln, aber Phil arbeitet da sicher noch intensiver."

"Heute": "Wie ist euer Verhältnis zueinander? Wieviel hat man miteinander zu tun wenn der Altersunterschied knapp 20 Jahre beträgt?"

Lakos: "Wir haben privat nicht viel miteinander zu tun. Wir sehen uns natürlich am Eis und in der Kabine. Das ist einfach eine Mannschafts-Bekanntschaft. Wenn wir mit dem Team unterwegs sind haben wir unseren Spaß zusammen. Aber abseits vom Eis ist es gescheiter wenn jeder sein Ding macht, als die ganze Zeit zusammen zu picken."

Heute: "Stichwort Kabine: Dort läuft bei euch immer Musik. Richtet sich die mehr nach den älteren oder den jüngeren Spielern?"

Lakos: "Taylor Vause ist unser Kabinen-DJ, der macht immer einen guten Mix für alle. Aber nicht alles gefällt mir, obwohl ich fast alles höre. Wenn es zu viel ,Bumm-Bumm' wird ist es in meinem Alter nicht mehr so lustig wie früher. Wenn es zu laut wird, gehe ich woanders hin."

Tschrepitsch: "Ich höre alles, in letzter Zeit auch etwas ältere Lieder aus 2005/06. Die alten Rihanna-Lieder zum Beispiel."

Lakos: "Die ist schon alt?"

"Heute": "Wie sieht es bei euch privat aus? Merkt man da auch 20 Jahre Unterschied?"

Lakos: "Ich habe jetzt im Sommer geheiratet. Die Familie erweitern ist immer ein Thema, aber wir gehen das ganz locker an, haben keinen fixen Zeitplan. Wir haben einen Hund, das ist quasi unser Kind."

Tschrepitsch: "Ich habe seit etwa zwei Jahren eine Freundin und wohne noch bei meinen Eltern in Niederösterreich bei Korneuburg."

Lakos: "Ah, da wirst du auch noch bekocht, das ist das Beste. Wir kochen auch gerne und oft zusammen. Anfangs war es nur lustig, jetzt schmeckt es auch schön langsam."

"Heute": "Was ist euer Plan für die nächsten zwanzig Jahre?"

Tschrepitsch: "Für mich ist es schwer, so weit zu planen. Ich möchte gerne Eiser-Goalie in Wien werden. Eine Profi-Laufbahn wie die von Phil in den nächsten zwanzig Jahren wäre super. In Österreich, im Ausland, ganz egal wo es mich hinbringt."

Lakos (lacht): "Das ist auch mein Plan. Ernsthaft, ich muss schauen was mit meinem Körper noch geht, wie lange die Lust noch da ist. Solange wie möglich will ich noch spielen. Dann würde ich gerne in einer anderen Funktion für die Capitals arbeiten. Mal schauen, was passiert."

"Heute": "Am Freitag steigt der Liga-Auftakt gegen Fehervar, für die Capitals beginnt die ,Mission Titelverteidigung'. Was ist möglich?"

Lakos: "Fehervar ist immer ein schwerer Gegner. Der Auftakt wird eine harte Partie. Wir müssen einfach unser Ding machen, dann werden wir gewinnen. Für die Saison bleiben wir bei der Philosophie ,von Spiel zu Spiel'. Natürlich will man alles gewinnen. Wir wären ja blöd, wenn wir das nicht wollten. Wir haben jedenfalls viel vor."



Tschrepitsch:
"Das sehe ich genau gleich."