Zwei Häuser in Lille eingestürzt – Mann wird vermisst

Im Zentrum der nordfranzösischen Grossstadt Lille sind zwei Gebäude eingestürzt, Opfer wurden zunächst nicht entdeckt. Es laufe ein umfangreicher Rettungseinsatz, die Lage werde noch erkundet, teilte die Feuerwehr am Samstagmorgen mit. In einem der beiden aneinander angrenzenden Gebäude unweit des historischen Hauptplatzes habe es Renovierungsarbeiten gegeben, berichtete die Zeitung "La Voix du Nord".

Eine Person leicht verletzt

Nach stundenlanger Suche konnte die Feuerwehr eine Person leicht verletzt aus den Trümmern retten. Ein Mann werde noch vermisst, berichtet die Zeitung weiter.

Ein Fotograf der Zeitung wurde auf dem Weg in die Redaktion Zeuge des Einsturzes. Erst brachen demnach Steine aus der Fassade und dann sackten die Gebäude in sich zusammen. "Ich sah zuerst einige Steine herunterfallen", berichtete er. "Ich sah, dass sie aus einem Haus mit einem Gerüst kam. Dann sah ich, wie das Gerüst wackelte, dann brach alles in einer gewaltigen Staubwolke und lautem Krachen zusammen."

Partygänger warnte Bewohner

Zu dem Einsturz kam es gegen 9.15 Uhr in der tagsüber gerade an Wochenenden von Einkaufstouristen stark frequentierten Straße. Bereits in der Nacht waren die Bewohner eines der Gebäude evakuiert worden, nachdem ein um halb vier Uhr morgens von einer Party nach Hause kommender Bewohner Risse festgestellt habe, berichtete die Zeitung. 

"Ich zittere immer noch, denn wenn dieser Herr nicht um drei Uhr morgens heimgekommen wäre und uns kontaktiert hätte, hätten wir nicht diese Reaktion gehabt – und offensichtlich hätte es Tote gegeben", sagte die Bürgermeisterin von Lille, Martine Aubry, dem Fernsehsender BFM.

Nach dem Einsturz wurde die Umgebung weiträumig abgesperrt und die Nachbarsgebäude evakuiert. Rettungskräfte waren mit Suchhunden und Spezialgerät in der Ruine im Einsatz, teilte die Feuerwehr mit. Die Helfer rückten mit insgesamt 48 Fahrzeugen an.