Es passierte am 3. September 2024 bei Bauarbeiten: Am Unteren Stadtplatz der Bezirkshauptstadt (rund 5.600 Einwohner) brachen zwei Geschoßdecken aus Beton ein. Die Trümmer begruben zwei Personen unter sich. Zu diesem Zeitpunkt fanden dort Bauarbeiten statt.
Der Einsatz der alarmierten Helfer gestaltete sich schwierig und äußerst gefährlich: Weitere Teile des maroden Mauerwerks stürzten herab, die Bergung musste vorübergehend unterbrochen werden.
Erst in der Nacht stieß schließlich das Bundesheer auf die Verschütteten. Der Notarzt konnte nur mehr den Tod der Männer feststellen. Es handelte sich um zwei Syrer, beide 23 Jahre alt.
Nun müssen der Unternehmer, der die beiden beschäftigt haben soll, und auch der Bauherr vor Gericht. Die Vorwürfe wiegen schwer: Die Verstorbenen waren nicht für Tätigkeiten mit besonderem Gefahrenpotenzial und Risiko ausgebildet. Als Asylwerber hätten sie außerdem gar nicht beschäftigt werden dürfen.
Die Anklage weiter: Die beiden Beschuldigten sollen es unterlassen haben, ordentliche Planungen sowie Untersuchungen und Berechnungen durch Fachleute durchzuführen. Auch zu einer entsprechenden Absicherung der Baustelle sei es nicht gekommen.
Der Prozess wegen des Vergehens der grob fahrlässigen Tötung am Landesgericht Ried im Innkreis soll im Dezember starten. Den Angeklagten droht jedenfalls eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Es gilt die Unschuldsvermutung.