Wohnen

Zweimal bestellt, keinmal geliefert - "Danke DHL" 

Der 31-jährige Oliver M. wollte seinen Kindern einen Wunsch erfüllen und ein großes Holz-Spielhaus im Garten montieren - es kam zweimal nicht an. 

Christine Kaltenecker
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Oliver M. bestellte für seine beiden Kinder ein besonderes Holz-Spielhaus aus Schweden. Es kam nur nie beim Besitzer an - und das gleich zweimal. 
Oliver M. bestellte für seine beiden Kinder ein besonderes Holz-Spielhaus aus Schweden. Es kam nur nie beim Besitzer an - und das gleich zweimal. 
Getty Images

Von einer schwedischen Firma bestellte der Niederösterreicher Oliver M. ein großes Holz-Spielhaus für seine beiden Buben (fünf und sieben) über das Internet. Eine deutschsprachige Hotline beantwortete noch die letzten Fragen zur Montage und die PayPal-Zahlungsabwicklung funktionierte ebenfalls einwandfrei. Letztes Statement des Lieferanten war "Bestellung okay. Spedition meldet sich". Doch die Ware kam nie bei Oliver an. 

Alles lief normal...

"Es wirkte alles seriös und ich bekam nach ein paar Tagen die Tracking-Nummer vom DHL", so Oliver M. Der Familienvater verfolgte seine Pakete von Estland bis nach Wien und bekam auch kurz danach einen Anruf des Spediteurs. "Ich sollte an einem Donnerstag zuhause sein, um die Lieferung entgegennehmen zu können", erzählt der Niederösterreicher, "hab mir extra Homeoffice genommen, da ich nicht genau wusste, wie groß die Pakete jetzt tatsächlich sind". 

Bürokratie und Ausreden

An dem besagten Donnerstag kam allerdings niemand. Oliver M. dachte sich hier noch nichts dabei und sah anhand der Tracking-Nummer, dass der zugesagte Liefertermin offenbar geändert wurde. Er entschied sich jedoch trotzdem bei der Website des DHL die Sendungsverfolgung, beziehungsweise eine Beschwerde einzureichen und der bürokratische Wahnsinn nahm seinen Lauf. "Der DHL schrieb mir, dass ich Kontakt zum Hersteller aufnehmen solle. Die wiederum sagten mir, ich soll den DHL fragen, wo die Pakete geblieben sind, da sie ja rechtmäßig übergeben wurden", grummelt der Zweifach-Daddy. 

Anrufe fehlgeschlagen

"Die schwedische Firma urgierte bei DHL und ich bekam eine Woche später wieder einen Anruf vom selben Lieferanten, der mich wieder bat am nächsten Tag um eine bestimmte Uhrzeit zuhause zu sein", so Oliver M. Zurück an den Start - wieder Homeoffice - wieder warten - wieder taucht keiner auf. Ein nicht mehr so höflicher Anruf bei DHL sollte eigentlich Klarheit bringen. "Ich wurde zum DHL in Oberösterreich - warum auch immer - verbunden und mir wurde wieder gesagt, dass ich mich an den Hersteller wenden soll, worauf ich entgegnete, wie mir der Hersteller helfen soll, wenn das Paket laut Tracking-Nummer ja schon längst in Wien liegt? Darauf bekam ich dann die Antwort, dass ich DHL in Wien anrufen müsse, sie mir aber die Nummer nicht geben können. Ein Kasperltheater", ärgert sich Oliver M. 

Tja, die Kinder von Oliver M. werden wohl ohne diesem vier Quadratmeter Häuschen auskommen müssen.
Tja, die Kinder von Oliver M. werden wohl ohne diesem vier Quadratmeter Häuschen auskommen müssen.
©Palmako

Neuer Versand

Zwei Wochen später war Oliver M. schon bereit auf das tolle Spielhaus zu verzichten und schrieb dem Hersteller eine letzte Mail, mit der Bitte nun endlich tätig zu werden, sonst müsse er stornieren. Der Familienvater erfuhr vom Hersteller, dass DHL wohl die Pakete in einem Lager verschlampt hätte, oder der Scan-Code nicht mehr lesbar wäre, weshalb jetzt wohl ein oder mehrere herrenlose Pakerl herumstehen und keiner weiß, was drinnen ist. Aufgrund dessen sendeten die Hersteller ein neues Spielhaus das - TROMMELWIRBEL - wieder nicht ankam. 

Liefertermin - Homeoffice - warten - niemand kommt, Klappe die Dritte! 

Mittlerweile sind fünf Wochen vergangen und Oliver M. hat die Bestellung storniert. 

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