Gesundheit

Warum Allergiker in den nächsten Tagen besonders leiden

Der Pollenwarndienst erwartet heuer eine besonders heftige Ragweed-Saison. Das bisherige Wetter hat dafür perfekte Bedingungen geschaffen.

13.08.2022, 08:31
Juckende, tränende Augen, laufende Nase bis hin zu Husten und Asthma kann das hochallergene Kraut auslösen.
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In diesen Tagen beginnt Ragweed zu blühen. Das bedeutet für viele Allergiker große Beschwerden. Bereits wenige Pollenkörner pro Kubikmeter Luft führen bei einer vorhandenen Allergie zu Reizungen und Asthmasymptomen. Besonders gut gedeiht Ragweed ("Fetzenkraut"; auch Ambrosia genannt) bei hohen Temperaturen, kombiniert mit gelegentlichen Regenschauern – dementsprechend haben die vergangenen Monate für ideale Bedingungen gesorgt.

"Heuer ist die Saison dramatisch. Ich sehe Pflanzen in einer Anzahl, wie ich sie noch nie gesehen habe."

Die bevorzugten Standorte sind Straßenrände, Schutthalden, Industriegelände, Vogelfutterplätze, Äcker, sowie Hausgärten. Der Pollenwarndienst der Medizinischen Universität Wien rechnet mit einer besonders starken Pollensaison. Leiter Uwe Berger spricht sogar von Rekordmengen: "Heuer ist die Saison dramatisch. Ich sehe Pflanzen in einer Anzahl, wie ich sie noch nie gesehen habe. Und ich beobachte die Entwicklung seit 20 Jahren."

150.000 Betroffene allein im Osten Österreichs

Allergiker kennen die typischen Beschwerden: Juckende, tränende Augen, laufende Nase bis hin zu Husten und Asthma, wie eine Studie erklärt. Man gehe von etwa 150.000 Betroffenen im Osten Österreichs aus, die auf Ragweed-Pollen reagieren, so Berger im Ö1-Interview.

Wien, NÖ, Burgenland als Allergie-Hotspots

In den kommenden Tagen wird die Vollblüte und damit der Blüh-Höhepunkt erwartet. Betroffen sind vor allem Wien, Niederösterreich, das Burgenland, die Steiermark und Kärnten.Wien setzt auf das Mähen von Grünflächen und das händische Entfernen des Korbblütlers.

In der Hauptwachstumsphase (Juli bis September) kann durch mehrmaliges, tiefes Abmähen im Abstand von drei bis vier Wochen die Pflanze so geschwächt werden, dass sie es nicht mehr schafft, neue Triebe und Blüten stände zu bilden.

Das können Allergiker tun

Beginnend mit August, erstreckt sich die Ragweed-Saison über den ganzen Herbst. Durch die globale Erwärmung wird die Saison sogar verlängert. Der Einfluss des Klimawandels und anderer Umweltfaktoren umfasst laut Forschern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine Reihe anderer pollenproduzierender Pflanzen.

Wer allergisch auf die Pflanze reagiert, sollte zur Zeit der Blüte möglichst nicht ins Freie gehen und die Informationen auf der Seite des Pollenwarndienstes verfolgen: Wenn gerade eine Ragweed-Welle kommt, sollte man nicht lüften und draußen keinen Sport machen. Außerdem kann das Tragen einer FFP2-Maske zu tragen kann hilfreich sein.

Der Pollenwarndienst der Medizinischen Universität Wien: https://www.pollenwarndienst.at/Radweedfinder: https://www.ragweedfinder.at/Wiener Stadtgärten Pflanzenschutzdienst: https://park.wien.gv.at/

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