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"Gefährdet Gäste" – Wut auf ungeimpften Hotel-Chef

Das Tiroler Luxus-Hotel "Das Kronthaler" setzt auf Eigenverantwortung statt 2G. Branchenkollegen sind über das Verhalten des Hotel-Chefs empört.

06.01.2022, 08:24
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Auch Michael Brandl, Bezirkshauptmann von Schwaz, ist über das Verhalten von "Das Kronthaler"-Chef Günther Hlebaina (r.) empört.
"Das Kronthaler", Land Tirol

Tirol kommt derzeit wieder nicht aus den Schlagzeilen. Erst sorgten mit Omikron infizierte Mitarbeiter der Ischgler Apré-Ski-Bar "Kitzloch" für Wirbel. Den nächsten Aufreger lieferte ein Corona-Cluster unter Tiroler Skilehrern. Das Covid-Prognosekonsortium erwartet kommende Woche bis zu 17.000 neue Fälle pro Tag. Besonders stark betroffen soll Tirol sein, wo eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 3.000 möglich sein wird. 

Für besonders hitzige Diskussionen sorgte auch das Tiroler Luxus-Hotel "Das Kronthaler" am Achensee. Hotelier Günther Hlebaina, der selbst nicht geimpft ist, kontrolliert bei seinen Gästen die 2G-Regel nicht, sondern setzt auf Eigenverantwortung. Deshalb hagelte es bereits Strafen, wie Hlebaina im Interview mit "Heute" erklärt: "Die Polizei und Behörde sind jeden Tag hier. Die stehen an Silvester sicher auch wieder vor der Tür", erzählt der 65-Jährige. Für den Hotelier und einige seiner Gäste hagelte es bereits Strafen. "Mich traf es zweimal mit je 2.500 Euro bis jetzt. Unter anderem weil ich ungeimpft und ungetestet bin und keine Maske trage."

"Er gefährdet seine Gäste täglich"

Für Branchenkollegen wie Remy Pischl ist das Verhalten des Hoteliers "völlig unverständlich". Im Gespräch mit "Heute" erklärt der "Ropferhof"-Chef: "Von der Verantwortung gegenüber den Gästen ist das eine Katastrophe und für unsere Branche ist das die schlechteste Message. Ich verstehe nicht, wie er seinen Gewerbeschein noch haben kann. Wenn ich permanent Alkohol an Minderjährige ausschenke, verliere ich auch den Schein. Er gefährdet seine Gäste täglich."

Grundsätzlich gilt bei Verstößen gegen das Covid-Maßnahmengesetz des Bundes die Strafhöhe für Betriebe bei bis zu 3.600 Euro. Einzelpersonen, in diesem Fall Hotelgäste, müssen laut dem Land Tirol je nach Delikt mit einer Strafe in Höhe von bis zu 1.450 Euro rechnen. Gegenüber "Heute" erklärte eine Sprecherin der Tiroler Landesregierung: "Der Kontrolldruck wird weiter aufrechterhalten, weitere rechtliche Schritte geprüft und weitere, notwendige Maßnahmen zum gegebenen Zeitpunkt gesetzt. Dahingehend wird darauf verwiesen, dass der vorliegende Sachverhalt auch bereits der Staatsanwaltschaft zur Kenntnis gebracht wurde."

"Dieses Verhalten wird auch branchenintern dezidiert nicht toleriert. Es schadet der Branche insgesamt und der ganzen Region."

Auch Michael Brandl, Bezirkshauptmann von Schwaz, ist über das Verhalten des "Kronthaler"-Chefs empört. "Es kann nicht sein, dass einzelne Personen sich über das Gesetz stellen. So funktioniert unser Zusammenleben nicht. Dieses Verhalten wird auch branchenintern dezidiert nicht toleriert. Es schadet der Branche insgesamt und der ganzen Region. Gesetze sind einzuhalten und dies tut auch die überwiegendste Mehrheit der heimischen Unternehmernehmerinnen und Unternehmer – jene, die sich an die Gesetze halten, dürfen nicht die Dummen sein. Gerade die Tourismusbranche erweist sich insgesamt als sehr bemüht und kooperativ. Die Sicherheit der Gäste ist von zentraler Bedeutung."

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