Politik

19 Grad – Gewessler sagt, welche Gebäude kalt bleiben

Umwelt- und Energieministerin Leonore Gewessler arbeitet an einem neuen Paket und erklärt, welche Gebäude im Winter nur minimal beheizt werden sollen.

11.09.2022, 20:28
Leonore Gewessler will das Energielenkungsgesetz durchbringen.
FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com

Die Energiekrise hält Leonore Gewessler auf Trab. Ein möglicher Gas-Engpass hätte für die österreichische Wirtschaft und Gesellschaft dramatische Folgen – die Umweltministerin appelliert daher schon jetzt an die Bevölkerung, Energie zu sparen. Zusätzlich plant sie ein neues Paket.

Schulen und Krankenhäuser ausgenommen

Laut den Vorstellungen von Gewessler soll die Temperatur in öffentlichen Gebäuden auf 19 Grad gesenkt werden. Die Grünen-Ministerin betont jedoch ausdrücklich, dass Schulen oder Krankenhäusern nicht betroffen sind. Aber in Gemeindeämtern oder in Ministerien soll es schon bald kälter werden.

Zusätzlich dazu will Gewessler ein Verbot von Werbebeleuchtung nach 22 Uhr. "Das verstehen ganz viele Menschen in unserem Land, dass das gescheit ist", sagt die Politikerin im Interview mit der Kleinen Zeitung. Bezüglich eines Verbots von Heizschwammerl meint Gewessler, dass auch das derzeit geprüft werden würde. Es gebe aber bereits viele Betriebe, die auf Decken setzen.

CO₂-Steuer kommt

Angesprochen darauf, wie es nun mit der CO₂-Steuer weitergeht, meint Gewessler, dass diese mit 1. Oktober kommen wird. "Wie sich die Preise für die Endverbraucher dann entwickeln, hängt von allen ab, die Fossil-Produkte in den Markt bringen. Aber weil es uns gelungen ist, den Klimabonus, der das abfedert, vorzuziehen, wird das Geld für ganz viele Menschen im Oktober schon am Konto sein. Damit wird der Start der CO₂-Bepreisung für die Menschen gut begleitet", so Gewessler.

Bezüglich des kurzen Koalitionszwist bezüglich des Klimabonus ist Gewessler nun entspannt. Durch den Rücktritt von ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner hätte die "Vernunft in der Volkspartei" gesiegt. "In einer Situation, in der viele nicht wissen, wie sie über die Runden kommen, brauchen wir Solidarität und Zusammenhalt. Jetzt mit dem Finger auf Leute zu zeigen und zu schauen, was man ihnen noch wegnehmen kann, halte ich für grundfalsch", spricht die Ministerin Klartext.

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg