Leser

MA35 braucht 2 Jahre, um Erhalt von Brief zu bestätigen

Ein Wiener schickte vor zwei Jahren eine Verlängerung seines Daueraufenthaltes an die Einwanderungsbehörde MA35. 22 Monate wurde der Brief gelesen. 

12.04.2023, 08:54
Die Skandal-Behörde MA35 treibt einen Wiener in den Wahnsinn – und in eine ungewisse Zukunft.
Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com / Leserreporter

"Heute"-Leser Samet* (Name von der Redaktion geändert) traute seinen Augen nicht, als er kürzlich in seinen Postkasten schaute. Nach 22 langen Monaten erhielt der Mann endlich einen lang ersehnten Brief der MA 35. Doch statt einer Verlängerung seines Daueraufenthaltes bekam der 28-Jährige lediglich die Bestätigung, dass der Brief gelesen wurde.

22 Monate Anlaufzeit – jetzt wird Fall bearbeitet

Die Odyssee um die Verlängerung seines Aufenthalts-Status hätte mit diesem Brief eigentlich ein Ende nehmen sollen. Doch in dem einseitigen Schreiben wurde Samet eines Besseren belehrt:

"Wir bestätigen, dass Sie am 13.07.2021 bei uns einen Antrag auf Erteilung eines weiteren Aufenthaltstitels gestellt haben. Ihr Antrag ist in Bearbeitung!"

Wiens Stadtrat bei MA-Reform vor Mammut-Aufgabe

Schwer enttäuscht und vor einer ungewissen Zukunft stehend, nahm der langjährige Wahlwiener die Message der Einwanderungsbehörde zur Kenntnis. Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Beamten der MA35 bei der Erledigung von Anträgen Zeit lassen: Anfang Jänner wurden neue Termine frei – diese können aber erst ab 2024 wahrgenommen werden – "Heute" berichtete.

Schlechte Erreichbarkeit, Wartezeiten, Ineffizienz: Wiens Stadtrat Christoph Wiederkehr will die in die Kritik geratene Abteilung für Einwanderung und Staatsbürgerschaft (MA 35) auf Vordermann bringen. Dass es für das Öffnen und Lesen von Einsendungen auch schon mal 22 Monate braucht, kam wohl auch für den Wiener Stadtrat unerwartet. Wie das Magistrat vom Juli 2021 bis heute mit Samets Brief verfuhr, ist bisher unklar.

Schräg, skurril, humorvoll, täglich neu! Das sind die lustigsten Leserfotos.

Bildstrecke: Leserreporter des Tages

    Letzte Generation Österreich Twitter / Leserreporter