Gesundheit

Fieber, Schmerzen & Pusteln – so erkennst du Affenpocke

Rund 100 Menschen haben sich bisher in Europa mit den Affenpocken infiziert. Ärzte und Einzelpersonen sollen auf typische Symptome achten.

Christine Scharfetter
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Affenpocken bilden in der zweiten Phase rote Flecken auf der Haut, in denen sich Pusteln bilden, die aufplatzen und verkrusten.
Affenpocken bilden in der zweiten Phase rote Flecken auf der Haut, in denen sich Pusteln bilden, die aufplatzen und verkrusten.
UKHSA

"Eine lästige, langanhaltende Infektion." So beschreibt Monika Redlberger-Fritz, Virologin der MedUni Wien, die Erkrankung mit den Affenpocken. Das seltene Virus hat sicher innerhalb kurzer Zeit in Europa verbreitet. Mittlerweile wurden rund 100 Infektionen in elf Ländern – darunter auch ein Fall in Österreich – bestätigt. Eine "ungewöhnliche Häufung, die wir so noch nicht beobachtet haben", bestätigt die Expertin.

Eigentlich würde die Krankheit von kleinen Nagetierarten übertragen. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung sei äußerst selten und nur durch "einen intimen, engen und langanhaltenden Haut-zu-Haut-Kontakt" möglich, so Redlberger-Fritz im "Heute"-Gespräch.

Affenpocken in Österreich – das musst du jetzt wissen

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    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Science Photo Library / picturedesk.com

    Zwei Phasen bis zur Selbsteliminierung

    Typische Anzeichen für Affenpocken seien vor allem die Hautveränderungen, diesen würden allerdings bereits andere Symptome vorausgehen. "In der ersten Phase kommt es zu plötzlichem Fieber, geschwollenen Lymphknoten, starken Schmerzen in Kopf, Rücken sowie Hals und Schwäche." Das dauere rund zwei Tage, bis es zur zweiten Phase komme. "Die sogenannte Ausschlagsphase beginnt nach zwei bis vier Tagen mit roten Flecken im Gesicht und an den Händen, in denen sich Beulen bilden, die dann zu Bläschen und Pusteln werden." Später würden die Pusteln aufplatzen, eitern, wodurch es zu Schmierinfektionen kommen könne, und anschließend verkrusten. "Die Krusten fallen nach etwa vier Wochen ab."

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    APA-Grafik / picturedesk.com

    Besonders typisch für Affenpocken sei allerdings, dass sich die Pusteln immer im gleichen Stadium befänden. "Es bilden sich nicht morgen oder übermorgen neue Pusteln, sondern alle Flecken werden zeitgleich zu Pusteln, platzen auf und verkrusten."

    Durchgehend ansteckend

    Insgesamt würde die Infektion zwei bis vier Wochen dauern und erst mit dem Abfallen der letzten Kruste enden - und genauso lang ist man laut der Virologin auch ansteckend. "Man ist vom ersten Tag der Symptome bis zu dem Zeitpunkt, an dem die letzte Kruste abgefallen ist, ansteckend."

    Verhindert werden kann dies in einzelnen Fällen, durch die Pockenimpfung. Allerdings nur, wenn die Impfung innerhalb von vier Tagen nach der Infektion erfolgt.