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"Noch ein Jahr Bayern, und ab in Nervenheilanstalt"

Andreas Herzog scherzt in einem deutschen Podcast über sein Katastrophen-Jahr beim FC Bayern und hält sich dabei nicht zurück.

Heute Redaktion
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Oliver Kreuzer, Andreas Herzog, Samuel Ossei Kuffour, 1995 im Dress des FC Bayern.
Oliver Kreuzer, Andreas Herzog, Samuel Ossei Kuffour, 1995 im Dress des FC Bayern.
Bild: GEPA-pictures.com

ÖFB-Rekordspieler Andreas Herzog ist mittlerweile Teamchef von Israel. Heimische Fans zucken bei diesem Satz zusammen. Schließlich verlor das ÖFB-Team im Frühjahr das erste EM-Quali-Match gegen den eigenen Rekordler klar (2:4 in Haifa).

Ein deutscher Podcast erinnert an frühere Tage, als Herzog noch am Platz wirbelte. Schließlich verbrachte Herzog seine erfolgreichsten aktiven Jahre im Nachbarland. Bei Werder Bremen. Und beim FC Bayern. Beim Bundesliga-Rekordmeister hielt es Herzog allerdings nur ein Jahr aus. Im "Phrasenmäher" der "Bild-Zeitung" erklärt er gewohnt launig, warum:

"Noch ein Jahr Bayern, und ich wäre in der Nervenheilanstalt gelandet. Wir waren der FC Hollywood, waren zerstritten, aber erfolgreich. Bei Bremen waren wir eine Einheit bei Bayern nicht. Ich hab da nie wirklich zu einer Gruppe dazu gehört, bin mit Otto Rehagel gekommen, hatte den Ruf seines Ziehsohnes, da war ich der Einzige, dem er noch vertraut hat, hat oft das Gespräch mit mir gesucht.

Ich wollte mit niemandem anecken, das war von Haus aus mein Fehler, dass ich zu viel Respekt hatte. Papin war damals Europas Spieler des Jahres, hat im ersten Training einige Male aufs Tor geschossen. Dann ist er gleich beschimpft worden: Hey du Franzose, schieß nicht dauernd aufs Tor. Da hab ich mir gedacht: Na servus, was machen die, wenn ich ein paar Mal daneben schieß.

Zu Oliver Kahn: "Ich wollte nach vorne spielen, hab den Ball verloren, danach hat Elber drei Meter vor dem Tor daneben geköpfelt. Ich wollte zurücklaufen, meinen Fehler gut machen, drehe mich um, in dem Moment werde ich durchgeschüttelt vom Oli. Das war eine bezeichnende Situation, dass ich in München nicht wertgeschätzt werde, dass ich wieder weg wollte.

Ich bin in die Kabine rein und hab zu ihm gesagt: Wenns't mich noch einmal anschaust, werde ich mich zur Wehr setzen – fein ausgedrückt – im Wiener Dialekt hab ich etwas anderes gesagt. Dann sind Hoeneß und Rummenigge gekommen, haben bestärkt, dass ich einmal durchgeschüttelt werden sollte. Gleich darauf ist Rehhagel gekommen und hat gesagt: Junge, du kannst drinnen bleiben, wirst ausgetauscht. Da ist innerhalb von fünf Sekunden eine Welt für mich zusammen gebrochen. Ich hab mich mit Trikot ins Warmwasserbecken reingehaut, bin untergetaucht und hab mir gedacht: Ach leckt's mich doch alle am Ding. Da war für mich klar: Aus der Situation komm ich nimmer raus. In der Situation hab ich die Entscheidung getroffen: Mit meiner Spielweise brauch ich die Akzeptanz von allen Spielern.

Mit ihm hab ich aber sonst nie ein Problem gehabt, er war auch der Einzige in der Kabine, der, als ich wieder gegangen bin, gesagt hab: Bleib hier, beiß' dich durch. Das erste Jahr ist für alle schwer. Angesprochen werd' ich noch immer auf die Situation, selbst meine kleinen Kinder machen Späße."

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(SeK)