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"Österreich hätte Rolle wie Schweden spielen können"

Wie hätte Österreich bei der WM in Russland abgeschnitten? Das und vieles mehr verrät ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel im "Heute"-Talk.

Heute Redaktion
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Die WM in Russland war reich an Rekorden. 73 von 169 Toren fielen nach Standards, 19 Treffer in der Nachspielzeit, 22 Goals vom Elfer-Punkt. ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel erklärt die Trends. "Man hat gesehen, dass es immer schwieriger wird, tief stehende Mannschaften zu bespielen. Die Teams werden immer fitter, sind taktisch extrem gut geschult. Die Basis ist und bleibt daher eine gute Defensive."

Bestes Beispiel: Weltmeister Frankreich. "Sie waren hinten stabil, sind die WM strategisch angegangen. Nehmen wir das Halbfinale gegen Belgien her. Da haben sie sich hinten aufgestellt und reagiert. Wenn du vorne Spieler wie Mbappe oder Griezmann hast, weißt du, dass du zu Möglichkeiten kommst."

Ballbesitz nicht entscheidend

Ebenfalls spannend: Ballbesitz verrät nichts über den Spiel-Ausgang. Spanien und Deutschland, die Nationen, die am öftesten am Ball waren, scheiterten früh. Im Finale hatten die unterlegenen Kroaten mit 66 Prozent klar die Nase vorn. Das Ergebnis ist bekannt. "Es geht viel mehr um Stabilität, um schnelles Umschalten", sagt Schöttel.

Und was zeichnet Weltmeister-Trainer Didier Deschamps aus? "Er ist konsequent in seiner Arbeit, klar strukturiert, verfolgt einen klaren Plan – das ist bei Franco Foda übrigens nicht anders".

Österreich wie Schweden?

Österreich hätte Schöttel bei der WM einiges zugetraut. "Wir hätten definitiv Chancen gehabt, es wäre eng zugegangen. Wichtig ist, in den entscheidenden Momenten das Richtige zu machen. Ich denke, wir hätten eine Rolle wie die Schweden spielen können." Die Skandinavier scheiterten erst im Viertelfinale an England.

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Schöttel als Modric-Fan

Erfreut zeigt sich Schöttel über die Tatsache, dass Luka Modric zum Spieler des Turniers gewählt wurde. "Endlich wurde seine Leitung honoriert. Er stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft, macht keine Spompanadeln. Gut, dass man ein Zeichen setzt."