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"Speed-Oldie" Reichelt: "Ich bin im Rookie-Modus"

Heute Redaktion
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Hannes Reichelt kämpft um die große Chance! "Heute" erklärt er die Aussicht auf Edelmetall und warum er mit 37 Jahren ein Olympia-Jungspund ist.

Es ist die große Chance – und womöglich auch die letzte für Hannes Reichelt! Der 37-Jährige hat WM-Gold und die Super-G-Kristallkugel im Regal stehen. Eine Olympia-Medaille fehlt ihm noch. Um in Pyeongchang zuzuschlagen muss er noch an einigen Schrauben drehen, wie er "Heute" verrät. Klappt es nicht, lässt er sich ein Hintertürchen offen.

"Herr Reichelt, nach dem Super-G-Training haben Sie gesagt, sie müssen noch viel schneller werden. War im ersten Abfahrtstraining ein Fortschritt zu bemerken?"

Hannes Reichelt: "Wenn ich zwei Sekunden Rückstand habe und auf Platz 28 lande kann ich nicht gerade behaupten, dass ich schnell war. Die Strecke ist interessant, aber der Rückstand taugt mir nicht."

Worin genau liegen die Probleme?

Reichelt: "Die Strecke ist nicht schwierig, sondern kniffelig. Ich habe mir heute zu viele Fehler erlaubt. Dann gibt es keine Möglichkeit mehr, das aufzuholen."

Liegt das an der Strecken-Charakteristik?

Reichelt: "Es gibt keine Passagen, wo es richtig steil wird, wie zum Beispiel in Kitzbühel die Steilhang-Ausfahrt, wo man mit Mut und Brutalität viel Zeit gut machen kann. Hier muss man einfach funktionieren wie ein Uhrwerk."

Viele Speed-Asse grübeln auch über den Schnee ...

Reichelt: "Der könnte mir liegen, aber da wartet noch viel Arbeit auf mich und meinen Servicemann. Es macht ein wenig den Eindruck wie in Beaver Creek. Das liegt wohl an der Präparierung, sie haben hier die gleichen Leute, die an der Strecke arbeiten. Trocken ist es hier auch, aber das heißt nicht, dass es einfacher wird. Ich denke es gibt sogar mehr Leute als sonst, die hier schnell sein können."

Hannes Reichelt und Olympia – keine große Liebe für den Routinier?

Reichelt: "2006 habe ich bei den Winterspielen in Turin Platz zehn im Super-G belegt. Das war bis jetzt meine einzige Olympia-Teilnahme. Daher sehe ich mich eher als Rookie, nicht als Routinier."

Aber für den Rookie dürfte es mit 37 Jahren die letzte Chance auf eine Olympia-Medaille sein.

Reichelt: (lacht) "Wer sagt, dass das meine letzten Chance ist? In vier Jahren steht Peking auf dem Programm. Das könnte auch ganz interessant werden."