Er braucht dringend Knie-OP

1 Jahr Wartezeit! Mann muss mit starken Schmerzen leben

Ein 71-jähriger Pensionist bräuchte dringend ein neues Kniegelenk. Doch weil er die OP nicht privat bezahlen kann, muss er nun mit Schmerzen leben.
André Wilding
29.05.2025, 06:30
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Ein 71-jähriger Mann aus dem Bezirk Vöcklabruck hat sein ganzes Leben schwer gearbeitet. Kein Wunder, dass ihm jetzt seine beiden Kniegelenke große Probleme bereiten. Vor allem das rechte Knie kann er beim Gehen fast nicht mehr belasten und hat bei jedem Schritt starke Schmerzen.

Als der Pensionist sich bei seinem Hausarzt nach der Wartezeit für eine Knie-OP erkundigte, fiel er aus allen Wolken. "Er hat mir gesagt, dass es in unserer Region ungefähr bis zu einem Jahr dauern kann, bis ich an die Reihe komme", so der 71-Jährige.

"Muss mit den Schmerzen leben"

Dass er die Operation selbst bezahlt, um einen früheren Termin zu erhalten, kommt für den Mann nicht in Frage. "Mit meiner kleinen Pension kann ich mir das nicht leisten. Also muss ich warten und mit den Schmerzen leben", sagt er.

AK-Präsident Andreas Stangl
Harald Dostal / picturedesk.com

Laut einer Studie des Instituts für höhere Studien (IHS) wird einer von zehn Personen angeboten, die Wartezeit zu verkürzen, indem sie Zahlungen an den operierenden Arzt oder an die operierende Ärztin leisten oder sich vorab kostenpflichtig in deren – neben der Tätigkeit im Krankenhaus betriebenen – Privatpraxen behandeln lassen.

"Hier läuft viel schief"

"Dass es überhaupt möglich ist, dass Ärzte manchen Patienten Vorreihungen gegen Bezahlung anbieten, ist schlimm genug. Dass sich dadurch die Wartezeiten für Personen, die sich das nicht leisten können oder wollen, nochmal verlängert, ist nicht zu akzeptieren. Hier läuft viel schief in unserem Gesundheitssystem", sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

Er sehe hier auch die Landespolitik in der Verantwortung, die Wartezeiten deutlich für alle Versicherten zu reduzieren und der Zwei-Klassen-Medizin einen Riegel vorzuschieben. "Gesundheit darf nicht vom Einkommen abhängig sein", so Präsident Stangl.

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