Am Mittwoch wurde bekannt, dass das Unternehmen aus Ternitz (Bez. Neunkirchen/Niederösterreich) im Visier von gleich mehreren Staatsanwaltschaften steht. Gegen den Geschäftsführer wird wegen des Verdachts des schweren gewerbsmäßigen Betrugs ermittelt. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Jetzt zieht die OÖ-Arbeiterkammer eine bittere Bilanz – sie berichtet von "Tausenden Anfragen": Seit Dezember 2022 sind rund 4.500 Beschwerden über die Firma eingegangen. Alleine heuer waren es 3.305 mit dem Höhepunkt im September: In diesem Monat wurden mehr als 850 Beratungen registriert.
Den Betroffenen wurden Kautionszahlungen oder Vertragsstrafen abgebucht. Aktuell können gar keine Fahrzeuge mehr gemietet werden. Aber: Vielen Konsumenten wurde bereits getätigte Zahlungen noch nicht rückerstattet.
Einer Vielzahl von Kunden war zunächst nicht bewusst, dass 123-Transporter auch eine Kaution kassieren möchte. Das Unternehmen hatte vor Abschluss der Mietvereinbarung nicht deutlich darauf hingewiesen, sondern es lediglich in den 24-seitigen AGB) erwähnt.
Die AK-Experten berichten außerdem von fragwürdigen Vertragsstrafen, die über die Kreditkarte abgebucht wurden. Dazu gehören beispielsweise überhöhte Geschwindigkeiten (ohne Verkehrsbuße) oder Rauchen im Fahrzeug (pro Zigarette). Die Strafen sind nach Ansicht der Konsumentenschützer intransparent und gröblich benachteiligend und daher unwirksam.
Die entsprechenden Musterbriefe findet man hier.