"Für mich hat alles seriös gewirkt", so Max N. (Name geändert) im "Heute"-Gesrpäch, als er im Sommer für zwei Tage (1. und 2. August) einen Wagen von "123-Transporter" anmietete, um einem Freund beim Umzug im Weinviertel (NÖ) zu helfen.
Neben den 270 € für Miete und Zusatzversicherung wurde, wie vereinbart, eine Kaution von 1.000 € von seinem Konto eingezogen.
Dann fing der Ärger an: Während der Fahrt erhielt N. laufend SMS: Laut GPS-Tracking sei er zu schnell gefahren und er habe im Wagen geraucht, dafür wurden ihm über 800 € abgebucht. "Ich habe nicht geraucht und bin mit Tempomat gefahren, um keinen Strafzettel zu riskieren", beteuert der 35-Jährige.
Der Betroffene wandte sich an die AK, die für N. bei der Firma intervenierte, damit er endlich die Kaution und die Strafen zurückgezahlt bekommt. Noch läuft der Fall.
Laut AK gibt es in NÖ mehrere Hundert Betroffene in den letzten eineinhalb Jahren, in der Steiermark sind es 450, die AK in OÖ zählte seit Ende 2022 sogar rund 4.500 Beschwerden.
Auch Ermittlungen der Justiz starteten jetzt, es gilt die Unschuldsvermutung. Gegen den Geschäftsführer liegen bei der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt mehrere Anzeigen vor. Auch in Deutschland laufen bereits Ermittlungen. Zudem deuten interne E-Mails schon auf eine mögliche Insolvenz hin.
Abbuchungen von Vertragsstrafen, die die AK und der VKI für rechtswidrig halten, erfolgen laut Betroffenen noch immer. Die Arbeiterkammer rät daher: Abbuchungen durch "123-Transporter" sofort sperren lassen und bereits erfolgte Abbuchungen von der Bank bzw. dem Zahlungsdienstleister zurückfordern. Einen Rechtsanspruch gibt es darauf aber nicht. In Österreich ist das Unternehmen nicht mehr erreichbar, aber: "Keinesfalls Transporter in Nachbarländern buchen."