"Läuft frei herum"

13-Jähriger zwingt Mitschülerin zu Oralsex

Ein 13-Jähriger soll seine Mitschülerin auf der Toilette zu Oralsex gezwungen haben. Die Mutter des Opfers will anderen Betroffenen Mut machen.

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    Die Schülerin soll auf der Toilette zu Oralsex gezwungen worden sein
    Die Schülerin soll auf der Toilette zu Oralsex gezwungen worden sein
    Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

    N.O.* ist heute noch fassungslos, wenn sie erzählt, was sich kurz vor den Herbstferien 2023 an einer Schule im Kanton Zürich abgespielt hat: "Meine Tochter besucht die 1. Sek. Sie musste aufs WC, ging in eine der Kabinen und wollte abschließen. Doch ein Mitschüler war ihr gefolgt, drückte die Tür auf und sperrte sich mit ihr zusammen in die Kabine. Dort zwang er sie zum Oralex."

    Schon zuvor habe der Täter dem Opfer oft geschrieben und Fotos von sich geschickt. "Er hat sie aufgefordert, ihm Fotos von sich zu schicken. Sie wollte das aber nicht und hat ihm das klar gesagt", sagt die Mutter.

    "Meine Tochter war im Schockzustand"

    Die 13-Jährigen gingen daraufhin zurück in den Unterricht. "Meine Tochter war im Schockzustand. Erst als Kolleginnen sie fragten, was passiert sei, realisierte sie das wirklich und kam nach Hause." Dort angekommen, erzählte sie den Eltern vom Vorfall: "Sie hat extrem darunter gelitten, war verängstigt und fühlte sich nicht mehr sicher." Zwei Wochen später reichte die Familie Anzeige gegen den 13-jährigen Mitschüler ein. Die Oberjugendanwaltschaft Zürich bestätigt den Eingang der Anzeige.

    Was danach passiert sei, erzürnt O.: "Meine Tochter wurde von der Schule überhaupt nicht ernst genommen. Geglaubt hat man ihr erst, als der Mitschüler die Tat in der polizeilichen Einvernahme zugab. Das musste er, denn die Polizei hatte die Chats zwischen ihm und meiner Tochter, in denen er ihr Gewalt androhte, wenn sie jemandem erzählt, was passiert ist." Laut den Eltern ist der Täter vom ersten Tag nach den Ferien wieder zur Schule gegangen. "Er geht völlig unbekümmert seinem Alltag nach, während meine Tochter seit dem Vorfall in psychiatrischer Behandlung ist."

    "Sie drohten, sie in dieselbe Gruppe mit dem Täter zu stecken"

    O. kritisiert, dass die Schule für die Anliegen ihrer Tochter nur wenig Verständnis gezeigt habe: "Nachdem meine Tochter einige Wochen nicht zur Schule gegangen war, forderte man sie auf, wieder am Unterricht teilzunehmen. Und das in derselben Klasse, in die der Täter nach wie vor geht!"

    Jetzt wendet sie sich an die Öffentlichkeit, um anderen Betroffenen Mut zu machen: "Auch wenn es oft schwierig ist und Opfer von sexualisierter Gewalt viel durchmachen müssen, appelliere ich an alle: Sprecht darüber und holt euch Hilfe."

    Verfahren ist noch hängig

    Die Schule bestätigt gegenüber 20 Minuten, dass im letzten September der Vorwurf der sexuellen Nötigung erhoben worden sei. "Involviert waren eine Schülerin und ein Schüler." Man arbeite mit der Kantonspolizei Zürich zusammen, der Fall liege bei der Jugendanwaltschaft. "All unsere Maßnahmen erfolgten in Absprache mit den Fachstellen", heißt es vom Schulpräsidium.

    Dass der Täter von der Justiz bestraft wird, dass im Rahmen einer Mediation eine Lösung gefunden wird oder dass er eine Entschädigung zahlen muss, ist noch möglich: Laut der Oberjugendanwaltschaft ist das Verfahren hängig, weshalb sie sich nicht weiter dazu äußern kann. Für den 13-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung.

    *Name geändert

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