Bis zu 150 km/h im Ortsgebiet: In Wilhering (Bez. Linz-Land) rauschen Lenker teilweise mit Vollgas durch die 50er-Zone. Doch Strafen hagelt es keine, denn der "Blitzer" ist gar keiner.
Mit Genehmigung der Behörden stellte ein findiger Pensionist entlang der B129 eine täuschend echte Radar-Attrappe auf seinem Privatgrundstück auf. Ziel: Raser abschrecken, bevor sie noch vor dem Ortsende voll aufs Gas steigen.
Auch mit der gemeindeeigene Messanlage – die allerdings nur einen traurigen Smiley statt Strafen verteilt – sollen schon unfassbare 150 km/h gemessen worden sein. Dass die Gemeinde dort ein echtes Radar-Gerät braucht, scheint offensichtlich.
Das weiß auch Bürgermeisterin Christina Mühlböck-Oppolzer (SPÖ). Gegenüber dem "ORF" erklärt sie, dass sich die Gemeinde dort schon länger ein echtes Radar wünscht. Alle Anträge der Fraktionen seien bis jetzt aber ohne Erfolg geblieben.
Auch das Land OÖ, die Bezirkshauptmannschaft und die Straßenmeisterei hätten den Fall laut Bericht schon geprüft. Auf einen echten Blitzer wartet die Gemeinde allerdings noch vergeblich.
Weil die Radar-Attrappe des Pensionisten kürzlich auch noch zum Opfer von Vandalen wurde, musste er sie wieder entfernen. Aufgeben will der Anrainer aber nicht: Es könne sein, dass er sie jederzeit wieder aufstellt.