Jugendlicher festgenommen

16-Jähriger trieb Opfer zu brutalen Verstümmelungen

Ein 16-Jähriger aus Baden-Württemberg steht im Verdacht, Teil eines kriminellen Onlinenetzwerks mit schweren Folgen für Jugendliche zu sein.
Digital  Heute
05.11.2025, 10:24
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In Baden-Württemberg haben Ermittler einen 16-jährigen Burschen ausgeforscht, der zu einer Splittergruppe des sadistischen Onlinenetzwerks 764 gehören soll. Anfang Oktober wurde der Jugendliche festgenommen und sitzt nun in Untersuchungshaft.

Das haben das Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg, das Landeskriminalamt und das Polizeipräsidium Ludwigsburg am Dienstag bekannt gegeben. Ihm wird vorgeworfen, Mitglied einer kriminellen Vereinigung zu sein und gefährliche Körperverletzung begangen zu haben.

Suizidgedanken? Hol dir Hilfe, es gibt sie

In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer, Suizide oder Suizidversuche erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn du unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leidest, dann kontaktiere die Telefonseelsorge unter der Nummer 142, täglich 0-24 Uhr.
TelefonSeelsorge – Notruf 142
Kriseninterventionszentrum: 01/4069595

Das internationale Onlinenetzwerk 764 und seine Untergruppen sollen vor allem psychisch labile Jugendliche im Internet zu Selbstverletzungen und sexuellen Handlungen vor der Kamera gedrängt haben. In zumindest einem Fall soll das Netzwerk sogar jemanden bis zum Suizid getrieben haben.

Mordanklage gegen "White Tiger"

Bekannt wurde das Netzwerk im Juni, nachdem in Hamburg ein damals 20-Jähriger festgenommen wurde. Die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg hat gegen den unter dem Onlinenamen "White Tiger" bekannten Mann inzwischen Mordanklage erhoben. Ihm werden Mord und fünf versuchte Morde zur Last gelegt.

Laut den Ermittlern in Baden-Württemberg wollte die Gruppe möglichst viele Opfer durch gezielte Manipulation psychisch kontrollieren und dazu bringen, sich selbst zu verletzen. Die Mitglieder des Netzwerks sollen vor allem über Gamingplattformen und Onlinespiele Kontakt zu Kindern und Jugendlichen aufgenommen und Vertrauen aufgebaut haben, um sie dann zu teils extremen Handlungen zu drängen.

So sollen die Opfer gezwungen worden sein, sich mit Messer oder Rasierklinge Symbole der Gruppe oder den Nutzernamen eines Mitglieds in die Haut zu ritzen oder mit dem eigenen Blut an die Wand zu schreiben. Danach mussten sie ihre Verletzungen filmen oder fotografieren und an die Täter schicken.

Weitere Mitglieder vor der Ausforschung

Dem 16-Jährigen in U-Haft wird vorgeworfen, in mindestens elf Fällen Kontakt zu potenziellen Opfern gesucht zu haben, um sie zu solchen Handlungen zu bringen. In fünf Fällen soll es tatsächlich zu Selbstverletzungen gekommen sein. Das LKA will nun auch die anderen Gruppenmitglieder und weitere mögliche Opfer ausforschen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 05.11.2025, 10:53, 05.11.2025, 10:24
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