Sport

20 Jahre nach 0:9! Pfeffer erklärt sein Kult-Interview

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Am 27. März 1999 ging Österreich in Spanien mit 0:9 unter. "Hoch wern mas nimmer gwinnen", sagte Toni Pfeffer zur Pause. So denkt er heute.

"Heute": Herr Pfeffer, heute vor 20 Jahren ging Österreich in Spanien 0:9 unter. Zur Pause stand es 0:5. Da sagten Sie im Interview den legendären Satz: "Hoch wern mas nimmer gwinnen." Spontan?

Toni Pfeffer: "Absolut, ich wusste ja vorher nicht, welche Frage kommt. Später bin ich über meine Aussage oft selbst erschrocken, wenn ich das wieder einmal gehört habe. Aber Fakt ist: Damit bin ich den Leuten sicher eher im Gedächtnis geblieben als mit meinen Erfolgen am Platz." (lacht)

Warum ist Österreich damals so unter die Räder gekommen?

"Das war nicht absehbar. Ein Problem war sicher, dass wir vorher auf Zypern 3:0 gewonnen haben, Spanien dort 2:3 verloren hat – da ist man vielleicht schon mit der falschen Erwartungshaltung in das Spiel gegangen, dachte man, wir sind Favorit. Tatsächlich waren wir nach 15 Minuten 0:2 hinten, 20 Minuten später 0:4. Dann spielten sich die Spanier in einen Rausch, fielen wir auseinander. Und weil sie etwas für die Tordifferenz machen mussten, hörten sie auch nicht auf."

Danach musste Coach Herbert Prohaska den Hut nehmen.

"Er musste nicht. ÖFB-Boss Mauhart wäre zu ihm gestanden. Aber er meinte, nach einem 0:9 ist ein Trainer nicht mehr haltbar. Und da hatte er vermutlich recht. Es war an diesem Abend auch mein letztes Länderspiel."

20 Jahre später steckt Österreichs Fußball nach der 2:4-Pleite in Israel wieder in einer Krise.

"Ich denke, den Spielern war gar nicht bewusst, was sie anrichten. Plötzlich wird wieder alles infrage gestellt: Gehälter, Einstellung, Personen. Klar ist: So überheblich darfst du nach einer Führung nicht auftreten. Dieses Spiel ‚Balli, Bussi' passt nicht zu uns."

Plötzlich steht auch Teamchef Franco Foda in der Kritik.

"Das sind die typischen Diskussionen. Die Mentalität muss aber vom Spieler, nicht vom Trainer kommen. Zumindest nehmen sie sich an der eigenen Nase, sagen: ‚So geht es nicht'. Ein Anfang."