"Klassischer Schmäh"

21.000 € – Kellner soll 20 Fässer Bier abgezweigt haben

Auswertung des Computer-Systems eines Wiener City-Lokals offenbarten offenbar massiven Bier-Betrug durchs Personal. Ein Kellner landete vor Gericht.
Christian Tomsits
27.08.2025, 15:27
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Es sei ein "klassischer Schmäh", den Kellner den durstigen Kunden eines Lokals am Graben – wahrscheinlich jahrelang – eingeschenkt haben sollen: "Bestellen zwei Gäste etwa zwei kleine Bier, boniert der Kellner einfach ein großes und schäumt es auf zwei kleine Gläser auf. Die Differenz kassiert er schwarz", schäumte die Chefin am Mittwoch vor Gericht.

Zudem sei Mithilfe eines "Chefschlüssels" komplizierte Schank-System des Lokals geknackt worden, sodass mehr abgezapft werden konnte, als offiziell bestellt wurde. Gäste wurden wohl mit vorgelegten Zwischenrechnungen getäuscht, vermutet die Geschäftsführerin. Der "Bier-Betrug", der als gewerbsmäßiger Diebstahl angeklagt wurde, habe 21.000 Euro Umsatzeinbußen zur Folge gehabt und rund 5.000 Euro Schaden verursacht.

"Wir haben errechnet, dass wir um 20 Fässer Bier geschädigt wurden", so ein Verantwortlicher, der sogar Detektive engagiert hatte, um verdächtige Ober zu überführen. Bei der Betrugsmasche handle es sich laut ihm wohl um "vererbtes Wissen, das unter den Kellnern weitergegeben wird".

Der jetzt arbeitslose Kellner (28) bekannte sich kleinlaut "nicht schuldig" und servierte auch gleich eine Ausrede dazu: "Auch andere könnten diesen Schlüssel verwendet haben. Ich habe alles ordnungsgemäß abgerechnet", so der vorbestrafte Serbe, der eine Sommersaison im City-Lokal in die eigene Tasche gewirtschaftet haben soll.

Sein Freund und Kollege muss sich in einem abgesonderten Verfahren ebenfalls wegen denselben Vorwürfen verantworten und verweigerte seine Aussage. Zur Ladung weiterer Zeugen wurde die Verhandlung vertagt. Die Unschuldsvermutung gilt.

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