Wirtschaft

30, BWL-Student: Er ist jetzt der reichste Österreicher

Rund die Hälfte des Red Bull Konzerns liegt fortan im Eigentum eines 30-jährigen Salzburgers, der BWL studierte. Sein Erbe dürfte üppig ausfallen.

Leo Stempfl
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    Ein seltenes Fundstück: Mark Mateschitz, der damals noch Gerhardter im Nachnamen hieß, 2002 in Spielberg. Damals war er zehn Jahre alt.
    Ein seltenes Fundstück: Mark Mateschitz, der damals noch Gerhardter im Nachnamen hieß, 2002 in Spielberg. Damals war er zehn Jahre alt.
    TOPPRESS Austria / Schöndorfer Karl / picturedesk.com

    "Wie von meinem Vater und mir vorgeschlagen und gewünscht und von unseren thailändischen Partnern unterstützt, wird ein Board of Directors die Geschäfte von Red Bull führen." Mit diesen Worten informierte Mark Mateschitz die österreichische Öffentlichkeit über die Zukunft des Red Bull Konzerns, der mit über 13.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von fast acht Milliarden US-Dollar zu den größten Österreichs gehört.

    Mateschitz-Sohn gibt neuen Red-Bull-Chef bekannt >>

    Die zentrale Distribution & Marketing GmbH, in der die wesentlichen Geschäftsfelder konzentriert sind und der 49 Prozent der Red Bull GmbH gehören, stand vollständig im Besitz von Dietrich Mateschitz. Wie sein Sohn Mark bekanntgab, ging diese nunmehr in seinen Besitz über.

    Mit großem Abstand reichster Österreicher

    Zumindest über diesen Punkt des Testaments von Didi Mateschitz – sofern es eines gibt – herrscht nun Klarheit. Fix ist nur: Didi war nicht verheiratet und hatte nur ein Kind. Mark steht somit grundsätzlich das alleinige Erbe zu. Selbst bei einer anderweitigen testamentarischen Regelung darf er laut österreichischem Erbrecht nie unter den Pflichtteil von 50 Prozent fallen. Das wäre nur möglich, wenn er eine schwere Straftat gegen seinen Vater begangen hätte.

    Das von "Forbes" geschätzte Vermögen von Papa Didi betrug 2022 rund 25 Milliarden US-Dollar. Selbst, wenn Mark "nur" die Hälfte davon erhält, also etwas über 12 Milliarden US-Dollar, liegt er damit immer noch ganze fünf Milliarden Euro vor dem zweitreichsten Österreicher, dem Bauunternehmer und Investor Georg Stumpf. Diese fünf Milliarden Euro wiederum sind das gesamte geschätzte Vermögen von René Benko, der auf Rang 3 liegt.

    Mark Mateschitz ist also ziemlich wahrscheinlich der neue, reichste Österreicher. Und das, obwohl er erst 30 Jahre alt und ein nahezu unbeschriebenes Blatt ist. Doch Mark Mateschitz hieß nicht immer Mateschitz.

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      Anna Gerhardter ist die Mutter von Dietrich Mateschitz' Sohn Mark Mateschitz.
      Anna Gerhardter ist die Mutter von Dietrich Mateschitz' Sohn Mark Mateschitz.
      Neumayr / picturedesk.com

      Erste Schritte

      Er kam am 7. Mai 1992 als Mark Gerhardter auf die Welt. Gerhardter, denn so heißt seine Mutter Anita. Sie war in den 1990ern Stewardess und Skilehrerin, hatte zwei Jahre lang eine Beziehung zu Didi. Dietrich ist auch Marks zweiter Vorname, als er ein Privatgymnasium in der Nähe von Salzburg besucht. 2011 maturierte er, danach studierte er an einer Fachhochschule Betriebswirtschaftslehre. 

      Laut Firmenbuch trat er erst 2017 erstmals unternehmerisch in Erscheinung. Damals wurde er Geschäftsführer der Thalheimer Heilwasser GmbH, eine Brauerei unweit des Red-Bull-Rings in der Steiermark, legte 2022 die Funktion aber zurück. In der Region hat die Familie auch mehrere Schlösserl, Hotels und Gasthäuser.

      Rücktritt

      2021 wurde schließlich die "Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH" eingerichtet, deren alleiniger Geschäftsführer Mark ist und die zu 100 Prozent im Eigentum der besagten Distribution & Marketing GmbH steht. Außerdem hält sie 34 Prozent des Immobilienmaklers "deaurea gmbh". Mark ist zudem alleinvertretungsberechtigter Gesellschafter der Dietrich Mateschitz Verwaltungs OG sowie im Vorstand der Wings for Life Privatstiftung. Dort die Zügel in der Hand hat übrigens seine Mutter Anita.

      Im Red Bull Konzern selbst war Mark zuletzt "Head of Organics", also in der Bio-Getränkesparte tätig. Die Funktion in diesem "Herzensprojekt" wird er nun niederlegen, denn er halte nichts davon, sowohl Angestellter als auch Gesellschafter in der gleichen Unternehmung zu sein. "Ich werde mich auf meine Rolle als Gesellschafter konzentrieren, werde sie so interpretieren und mich so einbringen, wie ich das für sinnvoll und nötig erachte", versichert Mark Mateschitz.

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        "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk