US-Studie

33 Prozent weniger Käufe: Hier wirkt die Zuckersteuer

In 5 US-Städten gibt es seit ein paar Jahren eine Steuer auf gezuckerte Getränke – mit Erfolg. Die Käufe gingen um 33 Prozent zurück.

Heute Life
33 Prozent weniger Käufe: Hier wirkt die Zuckersteuer
Limonaden, Fruchtsäfte, Energy- und Softdrinks sind in aller Regel überzuckert. 
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Seit 1. Jänner 2024 ist Minderjährigen der Kauf von Energydrinks in Polen verboten. Hintergrund der Reglementierung sind die potentiellen Gesundheitsschäden, die der unbedachte Konsum auf Kinder im Wachstum haben kann. Die Drinks enthalten zu viel Koffein und Zucker. Einer Studie zufolge trinkt bis zur Hälfte der Kinder weltweit wöchentlich oder monatlich solche Getränke. Aber nicht nur Energydrinks, sondern auch Limonaden, Fruchtsäfte und Softdrinks sind in der Regel total überzuckert – sofern nicht anders ausgewiesen. Der viele Zuckerkonsum resultiert unter anderem in Karies, Diabetes und Übergewicht.

Zuckersteuer JA oder NEIN?

Zur Prävention wird bereits seit Jahren eine so genannte "Zuckersteuer" diskutiert. Aber kann eine solche Steuer Konsumenten vom Kauf abhalten? Ja sagen die einen, nein die anderen. In der Europäischen Union erheben fünf Staaten eine Art von Zuckersteuer: Außer Irland auch Dänemark, Finnland, Frankreich und Ungarn. In den USA gab es eine solche Steuer bis dato nicht flächendeckend, aber einige Städte haben sie eingeführt, darunter Boulder in Colorado, Philadelphia in Pennsylvania, Seattle in Washington und das kalifornische Oakland sowie San Francisco, die die Steuern alle zwischen dem 1. Januar 2017 und dem 1. Januar 2018 eingeführt haben. Wie sich das auf die Verkaufszahlen ausgewirkt hat, zeigt eine neu veröffentlichte Studie der UC Berkeley.

33 Prozent teurer, 33 Prozent weniger Käufe

Es zeigt sich, dass nach der Einführung von Verbrauchssteuern auf zuckerhaltige Getränke die Käufe in den fünf amerikanischen Städten stetig zurückgingen. In den zwei Jahren nach Einführung der Steuer stiegen die Einzelhandelspreise für zuckergesüßte Getränke um 33,1 Prozent, gleichzeitig war ein Rückgang der Käufe um 33 Prozent zu verzeichnen. Es gab keine Anzeichen dafür, dass die Verbraucher in angrenzende Gebiete ohne Steuern auf gesüßte Getränke reisten, um dort einzukaufen.

"Die Ergebnisse dieser Studie lassen darauf schließen, dass diese Steuern im Hinblick auf die gesundheitlichen Auswirkungen und die gesellschaftlichen Kosteneinsparungen recht wirksam sind", so Studienautor Scott Kaplan. Er hofft, dass dies zu ähnlichen politischen Maßnahmen an anderen Orten im ganzen Land sowie auf staatlicher und nationaler Ebene führen wird, wie dies bei den Tabaksteuern der Fall war. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ruft Länder dazu auf, die Steuern auf Alkohol und zuckerhaltige gesüßte Getränke zu erhöhen.

red
Akt.